Meteorologen erklären das Jojo-Wetter
Grausam kalt und nun Frühling – warum so extrem?

Das Wetter war in den letzten Wochen so abwechslungsreich, wie wir es eigentlich nur vom April kennen. Doch was ist der Grund für die extremen Wetterwechsel? BLICK sprach mit Fachleuten – die haben eine einfache Erklärung.
Publiziert: 19.02.2021 um 15:48 Uhr
Der Februar war bisher ein Monat der Extreme – das Wetter wechselte mehrmals stark. (Symbolbild)
Foto: imago images/Panthermedia
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Martin Bruhin

Nachdem der Januar viel Schnee mit sich brachte und vielerorts auch für Chaos auf den Schienen und Strassen sorgte, startete der Februar mild – mit Temperaturen bis zu 15 Grad. Dann kam der Winter gnadenlos zurück, es schneite noch mal kräftig. Anschliessend fegte eine Kältewelle über die Schweiz und sorgte für Minustemperaturen im zweistelligen Bereich.

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Doch nun scheint bereits wieder der Frühling im Anmarsch zu sein. In den kommenden Tagen soll es trocken und sonnig werden. Am Wochenende steigen die Temperaturen teilweise auf bis 17 Grad! Ein Wetter der Extreme – so fühlt es sich zumindest an. Doch für Meteorologen ist das nichts Aussergewöhnliches. «Das ist eben Wetter», sagt Andreas Stutz von Meteoschweiz zu BLICK.

Für die wechselnde Wetterlage hat er eine einfache Erklärung: «Über den Polen steigt immer kalte Luft auf, am Äquator hingegen warme – die Kaltluft strömt dabei gegen Süden, die Warmluft in Richtung Norden – wir sind genau dazwischen», sagt er. Denn dort wo die beiden Fronten jeweils aufeinander stossen, kann das Wetter extrem werden. Auch der Wind spiele dabei eine Rolle. Mit Klimaerwärmung habe das Ganze grundsätzlich nichts zu tun, sagt er.

«Ein Kampf der Luftmassen»

Auch wenn wir vom Februar vor allem die extreme Kälte in Erinnerung haben, war der Monat bisher eher zu warm. «Die kalten Tage waren eher die Ausnahme», sagt Meteorologe Klaus Marquardt von Meteonews. Er spricht lediglich von einer Mini-Kältewelle. «Der Monat wird am Ende viel zu mild sein», sagt er.

Aber auch für ihn ist klar, dass das abwechslungsreiche Wetter keinen aussergewöhnlichen Grund hat. «Es ist ein Kampf der Luftmassen – alles hängt vom Strömungsmuster ab», sagt er.

«Wärmerekorde möglich»

Doch wie sieht das Wetter in den kommenden Wochen aus? Laut Marquardt zeigt der Trend der Temperaturen nach oben. «Es ist so mild, dass es in der nächsten Woche Wärmerekorde geben könnte», sagt er. Zu früh freuen sollten wir uns aber nicht – den Winter haben wir laut Marquardt nämlich noch nicht ganz hinter uns.

«Es kann durchaus passieren, dass es noch einmal kalt wird, sogar Schneefall ist möglich», sagt er. Beispielsweise sei der bisherige Rekord-Schnee in Zürich von 2006 schliesslich auch im Monat März gemessen worden, sagt er. Immerhin: Eistage wird es diesen Winter ziemlich sicher keine mehr geben.

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