Wie gefährlich ist BA.2.75.2?
Neue Corona-Untervariante aufgetaucht

Die Impfung oder eine Corona-Erkrankung waren bisher verlässliche Schutzschilde gegen Corona-Mutationen. Eine neue Untervariante dribbelt die Antikörper jedoch aus. Das BAG erklärt, was auf uns zukommt.
Publiziert: 26.09.2022 um 22:51 Uhr
Nicola Abt

Wie steht es um das Coronavirus? Der Ukraine-Krieg, die drohende Energiekrise und der Abstimmungssonntag überstrahlen zurzeit alles in den Nachrichten. Nun weckt jedoch die Omikron-Untervariante BA.2.75.2 die Aufmerksamkeit der Corona-Forscher.

Auf besonderes Interesse stösst eine Studie aus Schweden. Diese kam zum Schluss, dass die Omikron-Untervariante den Antikörpern auszuweichen vermag. Heisst: Die Impfungen oder frühere Ansteckungen verlieren einen Teil ihres Effekts.

Benjamin Murrell und Daniel Sheward vom renommierten Karolinska Institutet in Stockholm führten die Studie durch. Im «Spiegel» erklären sie: «Bei der gleichen Menge an Antikörpern im Blut, infiziert diese neue Untervariante die Zellen leichter als die Omikron-Variante BA.5.»

Gemäss einer neuen Studie kann die Omikron-Untervariante BA.2.75.2 den Antikörpern, die unter anderem durch die Corona-Impfung gefördert wurden, ausweichen.
Foto: AFP
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«Infektionswelle im Herbst ist möglich»

Marco Binder, Virologe am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, stellt aber klar: «Es geht bei diesen neuen Varianten nicht darum, dass wir Todesfälle und Zustände wie in Bergamo befürchten müssten.» Aber: «Es könnte gut sein, dass man sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ansteckt und dass viele Menschen in kurzer Zeit krank werden.»

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schreibt auf Blick-Anfrage, dass in der Schweiz bisher zehn Corona-Fälle mit der BA.2.75.2-Variante bekannt sind. «Eine Infektionswelle im Herbst in der Schweiz mit einer dieser Untervarianten ist möglich.» Aber auch das BAG betont, dass die Omikron-Untervariante zu keiner schwereren Erkrankung führt als die bisherigen Omikron-Varianten.

Und wie ist die allgemeine Corona-Lage in der Schweiz? «Gemäss der Einschätzung der letzten Woche ist die epidemiologische Situation aktuell stabil.»

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