Das sind die neuen Regeln der Champions Hockey League
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Die Saison 2023/24 steht an:Das sind die neuen Regeln der Champions Hockey League

Blödsinn oder genial?
Champions Hockey League mit der grossen Regel-Revolution

Die Champions Hockey League (CHL) steigt am Donnerstag in ihre zehnte Saison. Für das Jubiläum ist kein Stein auf dem anderen geblieben.
Publiziert: 31.08.2023 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2023 um 08:34 Uhr
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Die Modus-Revolution

Das Teilnehmerfeld ist von 32 auf 24 Teams geschrumpft. Was auch Auswirkungen auf die Schweiz hat. Statt fünf stellen wir nur noch drei Teams: Meister und Quali-Sieger Servette, den Playoff-Finalisten und Quali-Zweiten Biel sowie den Quali-Dritten SCRJ Lakers. «Es sind nur noch die Besten der Besten», freut sich CHL-CEO Martin Baumann über die Straffung.

Neu ist auch der Modus, es gibt keine Gruppen mehr, sondern eine Gesamtrangliste, und jedes Team trifft in der Regular Season auf sechs unterschiedliche Gegner. Die 16 besten der 24 Teams erreichen die Achtelfinals, wo dann der Erste auf den 16. trifft, der Zweite auf den 15. und so weiter. Im Video erklärt dir unser MySports-Kollege Raphael Walser den neuen Modus anhand von grafischen Elementen.

So funktioniert das neue Champions Hockey League - Format
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Die Saison 2023/24 steht an:So funktioniert das neue Champions Hockey League - Format

Baumann hofft, dass die sich laufend wieder verschiebende Gesamtrangliste zusätzliche Reize setzt. Zentral ist für ihn aber auch, dass es so keine Partien mehr geben soll, in denen es um nichts mehr geht. Beim Gruppenmodus gab es diese an den letzten Spieltagen immer wieder. Mit ähnlichem Modus will ab nächster Saison auch die Champions League im Fussball operieren.

Die Schiedsrichter wie Mark Lemlin müssen sich umstellen – in der Champions Hockey League gibt es andere Regeln als in der Liga.
Foto: Pius Koller
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Die Regel-Revolution

Die CHL mutiert zum Versuchskaninchen für die Hockey-Welt, nimmt drei spektakuläre Änderungen im Bereich der kleinen Strafen vor. 1. Bekommt ein Team eine Zweiminuten-Strafe und kassiert dort ein Tor, wird die Strafe dadurch nicht aufgehoben – der bestrafte Spieler muss die vollen zwei Minuten absitzen. 2. Ist gegen ein Team eine Zweiminuten-Strafe angezeigt und es kassiert ein Tor, bevor die Strafe ausgesprochen wird, muss diese trotzdem abgesessen werden. 3. Gelingt einem in Unterzahl spielenden Team ein Shorthander, wird es belohnt. Die Strafe wird gelöscht und das Team kann wieder bei numerischem Gleichstand agieren. Auch hierzu gibt es ein Video mit Fallbeispielen von MySports-Kollege Walser.

Diese drei neuen Regeln sind umstritten, und die CHL musste sich bereits einiges an Kritik anhören. «Dieser muss man sich stellen», sagt CEO Baumann gegenüber MySports. «Wichtig ist, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man das Spiel attraktiver machen kann und für mehr Tore sorgt. Das ist unser Ziel. Man hat verschiedenste Regeländerungen angedacht und evaluiert – und jetzt fangen wir mal mit diesen drei an.»

Baumann nimmt als Beispiel die neue Shorthander-Regel: «Sie bewegt etwas. Sie zwingt den Coach, mit seinen Special-Teams neue Strategien zu entwickeln. Wichtig ist, dass wenn man mutig ist und solche Regeländerungen lanciert, dann auch den Mut hat, es wieder zu ändern, wenn es nicht funktioniert. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, dass wir solche Änderungen für die Ligen und den internationalen Hockeyverband testen, sofern sie sinnvoll sind. Wenn sie einschlagen, kann man sie später für die Ligen adaptieren.» Der Prozess an möglichen Regeländerungen ist für die CHL damit aber noch keineswegs abgeschlossen. Baumann dazu: «Es gibt Ideen, die noch viel revolutionärer sind.»

CHL auf MySports

Im TV zu sehen sind die Spiele der CHL auf MySports. So auch zum Start am Donnerstagabend die Partien mit Schweizer Beteiligung: Biel - Kosice (19.45 Uhr) und Innsbruck - Servette (20.20 Uhr). Um 19.25 Uhr beginnt die Studio-Sendung.

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