Viele Spielerwechsel beim SCB
Trainer Tapola wünscht, Sportchef Ebbett liefert

Vier Neue sind während der Saison beim SC Bern gekommen, vier sind gegangen. Und bald heisst es: Der Nächste, bitte!
Publiziert: 20.12.2023 um 16:31 Uhr
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Trainer Jussi Tapola (49) hat klare Vorstellungen, wie sein SCB-Team aussehen soll. Kompromisse sind nicht sein Ding. Wer nicht in sein Profil passt, spielt nicht oder nur wenig. Das bedeutet, dass Sportchef Andrew Ebbett (40) während der Saison permanent an der Zusammenstellung des Kaders schraubt.

Wer ein Auge aufs Blick-Transfer-Center wirft, sieht, dass der Kanadier schon vier Spieler abgegeben und ebenso viele geholt hat. Es gingen Mika Henauer (leihweise bis 31. Januar zu Kloten), Martin Frk (Tsch, zu den Lakers), Julius Honka (Fi, leihweise bis 31. Dezember zu Servette) und Jesse Zgraggen (zu Ajoie). Verpflichtet wurden derweil Joona Luoto (Fi, zuletzt Cleveland/Columbus), Marco Maurer (leihweise bis 31. Dezember von Servette), Ville Pokka (leihweise bis 31. Januar von Biel) und diese Woche Simon Kindschi (leihweise bis 15. Januar von Kloten).

Was auffällt: Die Neuen sind alle gross und robust. «Auch Jussis frühere Teams bestanden aus grossen Spielern, die gut laufen können», sagt Ebbett. «Wir wollten in diesem Bereich zulegen, da die Spiele nun härter werden.»

SCB-Sportchef Andrew Ebbett wirbelt. Je vier Spieler hat er während dieser Saison geholt beziehungsweise abgegeben.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Hilfe vom Partnerteam und den Junioren

Mit acht Wechseln ist Ebbett die klare Nummer 1 der Liga. Und der SCB dürfte bald den nächsten temporären Zuzug bekannt geben, nachdem sich Verteidiger Pokka am Dienstag in Genf im Warm-up verletzt hatte. Ein Verteidiger von Partnerteam Basel soll das Team ergänzen und Junior Nils Rhyn (18) könnte als siebter Verteidiger seinen NL-Einstand geben, da auch Patrik Nemeth, Samuel Kreis (beide verletzt, nach der Weihnachtspause zurück), Louis Füllemann und Nick Meile (beide U20-Nati) fehlen.

Spieler-Transfers während der laufenden Saison
  • Bern 8 (4 rein/4 raus)
  • Servette 6 (4/2)
  • Biel 4 (3/1)
  • Kloten 4 (2/2)
  • ZSC Lions 4 (1/3)
  • Ajoie 3 (3/0)
  • Ambri 3 (2/1)
  • Davos 3 (2/1)
  • SCL Tigers 2 (2/0)
  • SCRJ Lakers 2 (2/0)
  • Lausanne 1 (1/0)
  • Lugano 1 (1/0)
  • Fribourg 0
  • Zug 0
  • Bern 8 (4 rein/4 raus)
  • Servette 6 (4/2)
  • Biel 4 (3/1)
  • Kloten 4 (2/2)
  • ZSC Lions 4 (1/3)
  • Ajoie 3 (3/0)
  • Ambri 3 (2/1)
  • Davos 3 (2/1)
  • SCL Tigers 2 (2/0)
  • SCRJ Lakers 2 (2/0)
  • Lausanne 1 (1/0)
  • Lugano 1 (1/0)
  • Fribourg 0
  • Zug 0
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«Wir hoffen, dass es bei Pokka nichts Schlimmes ist», sagt Ebbett. Das Ausmass von Pokkas Verletzung hat Einfluss auf die mittelfristige Planung. Der SCB besitzt eine Option, den Finnen bis Ende Saison zu verpflichten. Da der sachliche Pokka weit besser als Spektakelmacher Honka ins Tapola-Konzept passt, dürfte man ihn behalten, wenn er fit ist.

Unter Ebbett sind schon vor dieser Saison immer wieder Spieler vor Ablauf ihres Vertrages gegangen. «Ich habe mit vielen erfahrenen Sportchefs aus verschiedenen Ländern gesprochen. Und sie gaben mir den Ratschlag: ‹Wenn etwas nicht funktioniert, warte nicht damit, eine Lösung zu finden.›»

Sceviour und Knight mit Steigerungspotenzial

Der Kanadier räumt aber ein, dass er bei der Auswahl «einen besseren Job» machen müsse. Frk und Honka hatte er schon verpflichtet, bevor man Tapola unter Vertrag nahm. Colton Sceviour (noch torlos nach 19 Treffern in der Vorsaison) und Corban Knight haben nach Verletzungen in der Vorbereitung noch Steigerungspotenzial. Mit Goalie Adam Reideborn und Defensiv-Monster Nemeth hatte Ebbett allerdings ein gutes Händchen. Dominik Kahuns Klasse ist unbestritten, Luoto hat mit seinen Toren zu Beginn die Erwartungen übertroffen.

Genf-Miranda versiebt Mega-Chance!
3:46
Genf – SC Bern 2:1 n.P.Servette-Miranda versiebt Mega-Chance!

Ebbett rechnet damit, dass Transfers während der Saison in der umkämpften Resultat-Liga mit 6 Ausländern und 14 Teams weiter zunehmen werden. Die Sportchefs tauschen sich regelmässig aus und wissen ganz genau, welche Spieler anderswo nicht glücklich sind. Im Gegensatz zur NHL braucht es neben der Einigung der Klubs stets auch jene der Spieler, weshalb in der Vergangenheit auch schon mancher Tausch platzte.

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