Dinos Check zu Davos
Karacho und Mobilität – Abwehr als Fragezeichen

Am 1. Oktober startet die Eishockey-Saison. Dino Kessler nimmt in seiner Kolumne täglich einen Klub unter die Lupe. Heute: Davos.
Publiziert: 01.10.2020 um 13:23 Uhr
Dino Kessler

Mit dem Ausfall des Spengler Cups besteht nun auch beim HC Davos so etwas wie Planungssicherheit, was das internationale Klubturnier in diesem Jahr nicht zum Budget beisteuert, lässt sich beziffern. Eine weitere Organisation aus der National League, der grosse Teile der Einnahmen aus einem Drittfinanzierungsmodell wegbrechen, das direkt von der Covid-Pandemie betroffen ist.

Der HCD ist auch im Normalbetrieb – aus geografischen Gründen mindestens während der Qualifikationsphase – keiner der Klubs, die unter der Woche viele Zuschauer mobilisieren können. Wie sich Maskenpflicht und Schutzkonzepte auswirken, ist in der Branche eine prinzipielle Frage, die vor dem Saisonstart keiner beantworten kann, entsprechende Erfahrungswerte fehlen. Im Raum steht noch die bizarre Affäre um den 83-jährigen Sponsor Buser, der bereits geleistete Zahlungen in Millionenhöhe zurückfordert. Einer der seltenen Fälle, in dem man bereits vorher hätte schlauer sein können.

Auf dem sportlichen Glatteis fehlt vorerst der verletzte Verteidiger Du Bois, Stürmer Dino Wieser laboriert an den Spätfolgen einer Hirnerschütterung und der Schwedische Hochfrequenz-Dribbler Tedenby konnte durch den Raffainer-Wunschspieler Turunen mindestens ersetzt werden. Der HCD war und ist in einer Liga, die Karacho und Mobilität stets den Vorzug vor skandinavisch angehauchten Defensivkorsetten gibt, eine Art Standardmodell. Nach dem Ende der Ära Del Curto war es die Vorgabe der Klubleitung, dieser Philosophie treu zu bleiben und sie im Verein durch sämtliche Böden zu verankern. Bereits im ersten Jahr nach Del Curto ist es seinen Nachfolgern Raffainer und Wohlwend gelungen, eine zuvor nur in Spurenelementen erkennbare Abwehrorganisation deutlich zu verbessern. Will man den dritten Rang der Vorsaison bestätigen, ist dabei eine weitere Steigerung erforderlich.

Neuer Spektakel-Stürmer: Teemu Turunen.
Foto: PIUS KOLLER
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Ist Turunen der nächste Volltreffer von HCD-Raffainer?

Trainer – Unter Christian Wohlwend (43) hat der HCD den Kater nach den Del Curto-Jahren sehr schnell überwunden. Eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist. Der davor schon mit der U20 erfolgreiche Engadiner, der lange auf eine Chance bei einem NL-Klub warten musste, packte es auch mit einem Profi-Team. Einzig der Spengler Cup und die Cupfinal-Niederlage gegen Underdog Ajoie trübten die Debüt-Saison von Wohlwend.

TransfersZuzüge: Robert Mayer (G, Servette), Simon Knak (S, leihweise von Portland), Teemu Turunen (S, IFK Helsinki). Abgänge: Joren van Pottelberghe (G, Biel), Otso Rantakari (V, Nischnekamsk), Thierry Bader (S, Bern), Tino Kessler (S, Biel), Mattias Tedenby (S, Podolsk).

Ausländer – Sportchef Raeto Raffainer hatte in seinem ersten Jahr ein gutes Händchen bewiesen. Sowohl die Stürmer Palushaj und Tedenby als auch Verteidiger-Notnagel Rantakari waren Volltreffer. Während der HCD weiter auf Nygren, Palushaj und Lindgren zählen kann, nutzte Spektakelmacher Tedenby eine Ausstiegsklausel zum Absprung in die KHL. Für den Schweden hat Raffainer nun den Finnen Teemu Turunen (24) geholt, der in den letzten zwei Saisons jeweils den besten Punkteschnitt der Liiga erreichte.

Der neue Davos-Ausländer: Teemu Turunen.
keystone-sda.ch

Trainer – Unter Christian Wohlwend (43) hat der HCD den Kater nach den Del Curto-Jahren sehr schnell überwunden. Eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist. Der davor schon mit der U20 erfolgreiche Engadiner, der lange auf eine Chance bei einem NL-Klub warten musste, packte es auch mit einem Profi-Team. Einzig der Spengler Cup und die Cupfinal-Niederlage gegen Underdog Ajoie trübten die Debüt-Saison von Wohlwend.

TransfersZuzüge: Robert Mayer (G, Servette), Simon Knak (S, leihweise von Portland), Teemu Turunen (S, IFK Helsinki). Abgänge: Joren van Pottelberghe (G, Biel), Otso Rantakari (V, Nischnekamsk), Thierry Bader (S, Bern), Tino Kessler (S, Biel), Mattias Tedenby (S, Podolsk).

Ausländer – Sportchef Raeto Raffainer hatte in seinem ersten Jahr ein gutes Händchen bewiesen. Sowohl die Stürmer Palushaj und Tedenby als auch Verteidiger-Notnagel Rantakari waren Volltreffer. Während der HCD weiter auf Nygren, Palushaj und Lindgren zählen kann, nutzte Spektakelmacher Tedenby eine Ausstiegsklausel zum Absprung in die KHL. Für den Schweden hat Raffainer nun den Finnen Teemu Turunen (24) geholt, der in den letzten zwei Saisons jeweils den besten Punkteschnitt der Liiga erreichte.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
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1
3
3
2
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1
2
3
2
ZSC Lions
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1
2
3
4
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1
1
3
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1
1
3
6
HC Lugano
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2
1
3
7
EHC Kloten
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1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
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1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
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2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
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1
-2
0
12
SCL Tigers
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1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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