Am Ende steht es 8:0 und der Platz im Viertelfinal ist nach dem fünften Sieg im fünften Spiel gesichert. Schon ab der 23. Minute und dem 3:0 durch Kevin Fiala ist das Spiel gegen Dänemark entschieden. Einige Spieler können noch ihre Statistiken aufpolieren. So kommen endlich auch Calvin Thürkauf oder Christoph Bertschy zu ihren ersten Toren im Turnier.
«Das erste Drittel war ziemlich ausgeglichen», sagt Roman Josi (33) hinterher. Nach dem frühen 1:0 durch Nico Hischier hatten die Schweizer nachgelassen, ehe sich der Captain entscheidet, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Nachdem sich Josi den Puck an der blauen Linie geschnappt hat, tanzt er durch die dänische Abwehr und lässt zum Schluss auch noch den Goalie aussteigen, ehe er locker per Backhand einnetzt. Für die Zuschauer sieht alles so einfach aus.
Und wenn man Josi zuhört, wie er über sein Meisterstück spricht, klingt es ebenfalls nicht kompliziert. «Ich habe den Puck genommen und hatte plötzlich viel Platz. Ich habe gesehen, dass mein Verteidiger nicht mitgegangen ist und das war es. Vor allem war es ein wichtiges Tor.»
Albelin über Josi: «Er ist unglaublich»
Er lächelt und zieht es, wie so oft, vor, über andere zu sprechen. «Danach haben wir besser gespielt und ich bin vor allem froh, dass die Linie von Sven Senteler ein Tor geschossen hat. Seit Beginn des Turniers sind sie unglaublich und gewinnen jeden Zweikampf. Tristan Scherwey und Christoph Bertschy haben ebenfalls getroffen. Das ist das Wichtigste.»
Voll des Lobes über Josi sind derweil andere. Assistenzcoach Tommy Albelin sagt: «Er ist unglaublich. Er ist einer der absoluten Top-Verteidiger der Welt. Und er ist ein toller Typ. Man hat ihn gerne um sich, er ist immer fröhlich.»
Verteidiger Christian Marti sagt über die NHL-Spieler, auf deren Konto die ersten vier Tore gehen: «Es ist mega cool zum Zuschauen. Gerade wir hinten drin schauen uns ab und zu schon an und haben Freude und fragen uns, wie das geht. Es sind nicht nur gute Hockey-Spieler, sondern auch gute Jungs. In der Garderobe merkt man nicht, wo sie spielen. Sie behandeln uns ganz normal.»
Die gegen Dänemark gezeigte Effizienz wird wahrscheinlich der Schlüssel für den weiteren Verlauf des Turniers sein. Bereits am Sonntagabend im Gipfelduell gegen Kanada. «Das ist eine unglaubliche Mannschaft», sagt der Star-Verteidiger der Nashville Predators. «Wir werden sicher weniger Platz haben und ich erwarte ein sehr schnelles Spiel. Wir müssen es schaffen, die Chancen, die wir uns erarbeiten, zu nutzen.»
Als Josi nach der Qualität dieser Nati im Vergleich zu den Teams der Vergangenheit gefragt wird, spricht er mehr über die Gegenwart. «Wir haben eine sehr gute Mischung, die es uns ermöglicht, ein komplettes Team zu sein», sagt er. «Wir entwickeln uns alle gut mit dem Puck und sind in der Lage, schnell zu sein, sind aber auch hart. Es ist diese Mischung, die uns einen guten Start in dieses Turnier beschert hat. Aber der Weg ist noch lang und wir müssen Spiel für Spiel nehmen, ohne zu viel weiter zu denken.»