Warten auf Hinwiler Abschiedsbrief
Meistert Vasseur das Panikorchester?

Bevor Ferrari das «Rätsel» um die Binotto-Nachfolge löst, muss Motoren-Partner Alfa-Sauber in Hinwil den offiziellen Abschiedsbrief von Frédéric Vasseur (54) verfassen. Der Weggang soll ja sauber über die Weihnachts-Bühne gehen.
Publiziert: 12.12.2022 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2022 um 21:43 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Ob das viertälteste Team der Formel 1 (nach Ferrari, McLaren und Williams) mit der Bekanntgabe der Italien-Reise des Franzosen auch gleich den neuen Chef im Zürcher Oberland präsentiert, bleibt abzuwarten. Es geistern ausser dem entlassenen Williams-Teamchef Capito noch keine anderen Namen herum.

Warten dauert schon 15 Jahre

Maranello bekommt also am 1. Januar 2023 nach Jean Todt (1996 bis 2008) wieder einen Franzosen. Dazwischen gaben sich die vier Italiener Domenicali, Mattiacci, Arrivabene und Binotto die Türklinke in die Hand.

Vasseur bringt sein goldenes Händchen und das gute Verständnis mit den meisten Fahrern zum Italo-Team. Das feierte zuletzt 2007 (Räikkönen) und 2008 (Team) die letzten WM-Titel. Wie dirigiert jetzt der mehrfache Familienvater aus Paris das Panikorchester?

Frédéric Vasseur verlässt Alfa-Sauber und geht zu Ferrari.
Foto: Lukas Gorys
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Zwischen den roten WM-Kronen von Jody Scheckter (1979) und Michael Schumacher (2000) lagen für die Tifosi fast unendliche 21 Jahre…

Grosse Erfolge in unteren Serien

Vasseur, der 2004 das ART-Team (Formel 2, Formel 3) mit Todt-Sohn Nicolas gründete, feierte mit grossen Namen gleich vier GP2-Titel: Nico Rosberg (2005), Lewis Hamilton (2006), Nico Hülkenberg (2009) und Stoffel Vandoorne (2015).

Die Stars sind dem selbstbewussten und strengen Teamchef und Manager noch heute dankbar. Mit seinem bisherigen Starpiloten Valtteri Bottas (33) verbindet ihn geschäftlich nichts – wie irrtümlich gemeldet. Der zehnfache GP-Sieger aus Finnland wird seit 2009 vom zweifachen Weltmeister Mika Häkkinen und Didier Coton gemanagt.

Wie gut wird der C43?

Für das Team aus Hinwil (bereits auf 530 Mitarbeiter angewachsen) ist es jetzt wichtig, dass die Wachablösung ruhig und mit der Hilfe von Vasseur über die Bühne geht.

Denn das neue Auto, der C43, ist seit Monaten im Bau. Der WM-Sechste muss damit am 23. Februar beim Teststart in Bahrain erstmals auf die Rennstrecke!

Der Gewichtsvorteil, mit dem die Schweizer die Konkurrenz im letzten Februar schocken konnte, wird diesmal vom Start weg kein Thema mehr sein. Für 2023 sind die vielen Gegner im Mittelfeld-Kampf sicher besser vorbereitet! Und müssen nicht mehr so schnell wie möglich abspecken.

Rechnung: 51 + 4 = 55

In Zahlen: Alfa-Sauber holte in den ersten neun Rennen unheimliche 51 Punkte. Aus den letzten 13 WM-Läufen waren es dann noch vier lumpige Zähler!

Für 2023 sind Prognosen natürlich noch verfrüht. Die Verteidigung des sechsten WM-Ranges wäre aber eine nette Überraschung.

Dazu müssten Teamleader Bottas und der «Rookie of the Year», Guanyu Zhou, wieder Haas-Ferrari, Alpha Tauri-Honda, Aston Martin-Mercedes und Williams-Mercedes (das sich am Montag nach zwei Jahren überraschend von Teamchef Jost Capito trennte) schlagen.

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