Martin Ogg (55), langjähriger Captain beim FC Schaffhausen, Cupfinal- und Aufstiegsheld, hat Ende Dezember im Blick seine Geschichte erzählt. Mit 54 bekam er die Diagnose Alzheimer. Ein Schock war es, der schwer zu verdauen ist. Doch Ogg ist ein Kämpfer, und er möchte die Zeit, die ihm bleibt, so gut es geht, nutzen.
Im Sommer hat Ogg Gabriela Beutler (54) kennengelernt und kein Geheimnis daraus gemacht, dass er an Alzheimer leidet. Die beiden haben sich trotz Krankheit verliebt, sind zusammengezogen und möchten jetzt heiraten. Gabriela Beutler ist ein Glücksfall für den Ex-Fussballer. Sie kommt aus der Pflege und hat Erfahrungen im Umgang mit Demenzkranken.
Ogg muss Urteilsfähigkeit beweisen
Die Hochzeit war auf den 9. Februar 2024 geplant. Danach sollte es auf eine längere Reise nach Asien gehen, nach Thailand und Kambodscha, wo sich die beiden spezialisierte Care-Center für Demenzkranke anschauen wollen. Ob die Hochzeit überhaupt stattfinden kann, steht nun allerdings plötzlich in den Sternen.
Vor einer Woche wurde Ogg vom Zivilstandsamt Schaffhausen informiert, dass er zuerst seine Urteilsfähigkeit beweisen muss. Dieser Vorgang entspricht dem ZGB. In Artikel 94 zum Thema Ehefähigkeit steht: «Die Ehe kann von zwei Personen eingegangen werden, die das 18. Altersjahr zurückgelegt haben und urteilsfähig sind.» Die Urteilsfähigkeit wird vor allem dann besonders überprüft, wenn der Verdacht besteht, dass kognitive Einschränkungen vorhanden sind. Bei Ogg sind diese seit seinem Outing bekannt.
Standesbeamtin beurteilt Situation
Nun müssen die beiden Hochzeitswilligen vorsprechen. Im Rahmen des obligatorischen Ehevorbereitungsgesprächs, während dem die üblichen Daten überprüft werden, soll Martin Ogg zusätzlich auch Fragen beantworten, die Aufschluss über seine Urteilsfähigkeit geben. Es muss ersichtlich sein, dass er weiss, was er da tut, es freiwillig macht und das Wesen der Ehe versteht und die Folgen abschätzen kann.
Am Ende dieses Gesprächs kann die Zivilstandsbeamtin bei Zweifel eine abweisende Verfügung erlassen. Falls Ogg die Vermählung tatsächlich verweigert würde, kann er diesen Entscheid anfechten. Dann würden weitere Abklärungen folgen. Es könnten beispielsweise Arztzeugnisse ausgewertet oder Nahestehende befragt werden.
Flexibilität von allen erforderlich
Gibt die Zivilstandsbeamtin allerdings ihr Okay, gilt die Ehe als besiegelt, sobald sich die beiden ihr Jawort geben. Im Fall von Ogg macht es Sinn, das so schnell wie möglich zu tun. Dann kann auch niemand mehr Einspruch erheben, weil er zur Zeit der Trauung als urteilsfähig galt.
Statt am 9. Februar zu heiraten, sieht das Programm des Paars nun sehr sportlich aus. Vorsorglich haben sie schon mal beim Arzt um ein Gutachten angefragt. Ende Januar kommt es zum Gespräch inklusiv «Hochzeits-Test». Falls alles gut geht, findet die zivile Trauung bereits 75 Minuten später statt. Bedeutet für die Beteiligten, dass sie sehr flexibel sein müssen. Das gilt für die Heiratswilligen, die Trauzeugen, die Zivilstandesbeamten, die Gratulanten, die Eingeladenen und nicht zuletzt für die Gastronomie-Belegschaft, die sich um das geplante Hochzeitsessen kümmert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  FC Thun | 6 | 8 | 14 | |
2 |  FC Etoile Carouge | 6 | 2 | 10 | |
3 |  Neuchatel Xamax FCS | 6 | 0 | 10 | |
4 |  FC Schaffhausen | 6 | 2 | 8 | |
5 |  AC Bellinzona | 6 | -2 | 8 | |
5 |  FC Vaduz | 6 | -2 | 8 | |
7 |  FC Wil | 6 | 1 | 7 | |
8 |  FC Stade Nyonnais | 6 | -4 | 7 | |
9 |  FC Stade-Lausanne-Ouchy | 6 | -1 | 5 | |
10 |  FC Aarau | 6 | -4 | 5 |