«Mein Ziel ist der Ligaerhalt»
Yakin mit Traum-Einstand in der Türkei

Hakan Yakin (46) redet im Blick über sein Traum-Debüt mit Istanbulspor, den Verkehr in der türkischen Metropole, seine Familie und die Kritik an Bruder Murat.
Publiziert: 24.10.2023 um 18:04 Uhr
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Besser hätte sein Einstand in der türkischen Süper Lig nicht sein können. Hakan Yakin führt Istanbulspor in seinem ersten Spiel als Trainer zum ersten Saisonsieg in der 9. Runde. 2:1-Sieg im heimischen Esenyurt Necmi Kadıoglu Stadyumu über Ankaragücü in Istanbul.

Die «Bulls» siegen nach fünf Pleiten in Serie. Natürlich freut sich Yakin über sein Debüt. «Dieser Sieg ist sehr wichtig, vor allem auch für die Spieler, für ihre Moral», sagt er zu Blick. In den wenigen Tagen seit seiner Unterschrift hat er an der Teamhierarchie gerüttelt, um den Konkurrenzkampf neu zu beleben, fürs Spiel ein wenig am System geschraubt und viele Einzelgespräche geführt. Und versucht, den Spielern die Verunsicherung zu nehmen. 

Am Sonntag ist alles aufgegangen. Doch der 46-jährige ehemalige Nati-Star will den Ball flach halten. «Der Start war toll, aber es war gerade mal ein Spiel.» Ein Spiel, bei welchem er moralische Unterstützung von der Tribüne genoss: Nati-Trainer Murat Yakin liess sich den ersten Auftritt seines jüngeren Bruders als Süper-Lig-Trainer nicht entgehen. Neben ihm sass übrigens mit Vincenzo Montella ein weiterer Nationaltrainer. Der Italiener coacht seit einem Monat die türkische Nationalmannschaft.

Vor wenigen Tagen hat Hakan Yakin bei Istanbulspor unterschrieben...
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Yakin bekommt Auto mit Chauffeur zur Verfügung gestellt

Yakin hat in Istanbul einen Vertrag bis Sommer 2025 unterschrieben. Noch wohnen er und Athletiktrainer Harun Gülen, mit dem er bereits beim FC Schaffhausen zusammengearbeitet hat, in einem Hotel. Und man scheint es nicht wirklich eilig zu haben, da auszuziehen. Auf die Frage, auf wann es sein Ziel sei, in eine eigene Wohnung zu ziehen, antwortet Yakin: «Mein Ziel ist einzig der Ligaerhalt.» 

Istanbulspor hat dem neuen Trainer vorerst ein Auto samt Chauffeur zur Verfügung gestellt. «Ideal» sei das, sagt Yakin, «Istanbul ist riesig, in der Stadt ist 24 Stunden am Tag was los und der Verkehr sicher gewöhnungsbedürftig.» Bisher kennt er nur den Weg vom Hotel zum Trainingsgelände. 

«Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht»

Yakin fühlt sich in Istanbul bisher rundum wohl. Einzig seine Familie vermisst er. Diese bleibt vorerst im gewohnten Umfeld in Zürich, wo die Söhne Diego und Dylan sowie Tochter Selin in die Schule, respektive in den Kindergarten gehen. Im Januar will die Familie Yakin entscheiden, wie es weitergeht.

«Ich bin erst einmal froh, dass meine Frau mich so toll unterstützt», sagt er. Vorerst ist er von Tanja und den Kindern getrennt. «Dass dies passieren wird, war mir bewusst. Ich habe immer gesagt, dass ich das Trainerdiplom nicht mache, um es danach zu Hause an die Wand zu hängen. Aber dass es mit einem neuen Job so schnell geht, hätte ich auch nicht gedacht.»

Wie schnell es im Fussball gehen kann, muss gerade sein älterer Bruder Murat erfahren. Nach den jüngsten schwachen Auftritten gegen Belarus, Kosovo und Rumänien steht der Nati-Trainer plötzlich in der Kritik. «Muri erlebt gerade die andere Seite des Trainerlebens. Vor kurzem wurde er noch gefeiert und jetzt wird er plötzlich angezählt. Mehr will ich dazu nicht sagen, es hat schon genügend Leute, die ihre Meinung äussern. Nur so viel: Kritik gehört zum Job dazu, und Muri kann damit umgehen.»

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