«Ich habe keine Energie mehr»
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«Ich habe keine Energie mehr»:Klopp verkündet sein Ende bei Liverpool emotional

Der Star-Trainer geht als Heilsbringer
Wie Klopp Liverpool wachgeküsst hat

Mit Jürgen Klopp verliert Liverpool einen Ausnahmetrainer. Er hat die Reds in den letzten Jahren wieder gross gemacht. Nun hat er aber keine Energie mehr, um diesen Job auszuüben.
Publiziert: 26.01.2024 um 16:14 Uhr
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Aktualisiert: 26.01.2024 um 16:31 Uhr
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Im Sommer ist Schluss. Liverpools Erfolgstrainer Jürgen Klopp (56) mag nicht mehr und sagt «Goodbye». «Die Energie geht mir aus», kündigt er in einem emotionalen Interview auf der klubeigenen Homepage seinen Abschied an.

Die Nachricht kommt aus dem Nichts. Klopp hätte noch einen Vertrag bis 2026 gehabt und Liverpool führt die Premier League souverän an. Da denkt doch niemand an ein frühzeitiges Ende der Zusammenarbeit. Falsch gedacht. Schon im November habe Klopp die Verantwortlichen über seinen Entscheid informiert. Nun ist es auch offiziell raus.

Klopp, der Heilsbringer

Der Schock ist bei den Liverpool-Fans gross. Die Trauer genauso. In der Stadt der Beatles haben sie Klopp lieben gelernt. Für manche gehört er wie die berühmten Musiker zum Stadtinventar. Denn es ist der Deutsche, der Liverpool wachgeküsst hat. Über allem stehen der Premier-League-Titel aus der Saison 19/20 sowie der Champions-League-Triumph 2019.

Jürgen Klopp verabschiedet sich im Sommer aus Liverpool.
Foto: Getty Images
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Klopps Zeit in Liverpool beginnt im Oktober 2015. Die Reds haben durchwachsene Jahre hinter sich, liegen auf dem enttäuschenden Platz zehn in der Premier League und hinken in der Europa League (mit Sion in der Gruppe) den Erwartungen hinterher. Nach der Entlassung von Brendan Rodgers zaubern die Klubbesitzer den früheren Erfolgstrainer von Mainz und Dortmund aus dem Hut.

«I am the Normal One»

Dass die Liaison zwischen Klopp und Liverpool etwas Besonderes wird, zeigt sich schon an der ersten Pressekonferenz. Wie er sich im Vergleich zu José Mourinho, dem Special One, selbst beschreiben würde, wird er gefragt. «Ich bin ein ganz normaler Kerl, komme aus dem Schwarzwald. Meine Mutter sitzt vielleicht gerade vor dem Fernseher, guckt diese Pressekonferenz und versteht kein Wort – aber sie ist sehr stolz. Ich bin ein ganz normaler Kerl.» So weit, so gut und legt nach: «I am the Normal One.»

In derselben Pressekonferenz spricht Klopp auch über die sportlichen Ziele.«Wenn ich in vier Jahren hier sitze, denke ich, dass wir in dieser Zeit einen Titel gewonnen haben.» Das Versprechen hat er gehalten. Und wie. Um insgesamt sieben Trophäen ist die Pokalvitrine in den letzten Jahren grösser geworden. Damit gehört Klopp zu den erfolgreichsten Managern in der Klubgeschichte.

Gibts noch eine Trophäe zu feiern?

Liverpool hat gefeiert in den letzten Jahren. Vor allem als nach 14 Jahren der Henkelpott zurück in die Stadt gekommen ist. Oder als nach genau dreissig Jahren wieder eine Meisterparty steigen konnte. Von Sieg zu Sieg ist die Liebe der Fans zu Klopp grösser geworden. Längst haben sie ihm einen Fan-Song gewidmet. «I'm so glad» heisst es und verwendet die Melodie des berühmten Beatles-Liedes «I Feel Fine».

Ob Klopp und Liverpool am Ende dieser Saison noch einmal eine Trophäe feiern können? Das würde keinen erstaunen. Das war vor einem Jahr aber noch ganz anders. Liverpool war in einer Krise. Für manche war Klopp am Ende angekommen. Es gab Parallelen zu seinem letzten Jahr in Dortmund, als die Luft draussen war und der BVB ein Schatten seiner selbst war.

«Klopps last dance»

Klopp hat es aber geschafft, das Ruder herumzureissen und ein neues, erfolgreiches Team zu formen. Doch jetzt hat er genug. «Ich führe einfach schon zu lange kein normales Leben mehr. Ich möchte nicht warten, bis ich zu alt für ein normales Leben bin. Ich muss es zumindest einmal ausprobieren, um zu sehen, wie es ist und ob ich das jetzige Leben vermissen werde», sagt er offen und ehrlich wie eh und je.

Liverpool wird ihn ganz bestimmt fest vermissen. Noch ist es aber nicht so weit und die Saison ist noch lang. Darauf hat Klopp in seinem Abschiedsvideo mehrfach hingedeutet. «Klopps last dance in Liverpool» hat eben erst begonnen.

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