«Marc Schneider äfft immer meinen Akzent nach»
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BLICK checkt die Super League:«Marc Schneider äfft immer meinen Akzent nach»

BLICK beim FC Thun
In Schneiders Büro liegt der Ball vom Cupfinal

Klein, ein wenig zu laut und Basketball-Legende Michael Jordan immer im Rücken: Das ist das Geheimnis hinter Thuns Erfolg. Teil 4 der BLICK-Serie vor dem Super-League-Start.
Publiziert: 13.07.2019 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:09 Uhr
Thun-Trainer Marc Schneider öffnet für die BLICK-Leser die Türen seines Büros.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Martin Arn
Martin ArnReporter Fussball

Ein Oberländer, ein Ostschweizer und ein Seeländer teilen sich an diesem Morgen im ersten Stock der Stockhorn Arena das Büro, das nicht einmal halb so gross ist wie der Fünfmeterraum eines Fussballfeldes: Trainer Marc Schneider, sein Assistent Pascal Cerrone und U21-Coach Gianluca Privitelli.

Laut ist es dort eigentlich immer. Was vor allem an der Stimme Privitellis liege, wie Chefcoach Schneider mit einem breiten Lachen im Gesicht sagt. Worauf sich der U21-Trainer mit gespielter Empörung ins Nebenzimmer zurückzieht. An manchen Tagen sind auch noch Videoanalyst Simon Nüssli, Torhütertrainer Patrick Bettoni und Konditionstrainer Pi Zürcher im Büro.

Vor allem Schneiders Assistent Cerrone ist vor den Sticheleien seines Chefs nicht gefeit. «Marc versucht immer, meinen Dialekt nachzuahmen. Nur gelingt ihm das nicht», sagt Pascal Cerrone. Seit zwei Jahren ist er der Mann an Schneiders Seite. «Die Atmosphäre ist locker, freundschaftlich», sagt Schneider. Aber natürlich wird dazwischen konzentriert gearbeitet, an Aufstellungen und taktischen Details gefeilt.

«Ich bin gescheitert und deshalb hatte ich Erfolg»

Ruhig ist es jedenfalls selten. Und wenn dann noch Sportchef Andres Gerber vorbeischaut, wird es nicht nur eng, sondern auch richtig laut. «Wir sitzen sehr nahe beieinander», sagt Schneider, da müsse man sich zwischendurch schon mal verziehen. «Aber grundsätzlich ist es gut so. Wir sind ständig im Austausch.»

Auf dem Tisch steht der Ball vom Cupfinal. «Das war bisher wohl der schönste Moment, dass wir dieses Endspiel erreichen konnten», sagt Schneider. An der Wand hängen Zeichnungen seiner beiden Kinder, in einer Tasse aus Fuerteventura stecken farbige Kugelschreiber.

Und in Schneiders Rücken ein Poster mit einem Spruch von Basketball-Legende Michael Jordan: «Ich habe mehr als 9000 Würfe verschossen. Ich habe fast 300 Spiele verloren. 26 Mal habe ich beim entscheidenden Wurf versagt. Ich bin gescheitert, immer und immer wieder. Deswegen hatte ich Erfolg.»

Natürlich haben der FC Thun und auch Schneiders Werdegang rein gar nichts mit der Karriere des einstigen NBA-Superstars zu tun. Aber auch Schneider weiss, dass nur harte Arbeit zum Erfolg führt und dass es dabei mindestens so viele Rückschläge gibt wie Erfolge.

Als Thun vor eineinhalb Jahren nach einem verheerenden 2:7 in Sion auf dem letzten Platz stand, stimmten viele schon den Abgesang auf Trainer Schneider an, der in seiner ersten Profisaison stand. Nur Sportchef Gerber und Präsident Marc Lüthi blieben ruhig. Schneider und sein Team schafften den Turnaround. Im letzten Mai stand man im Cupfinal und spielt nun um den Einzug in die Europa League.

Trotzdem muss man sich keine Sorgen machen, dass Schneider und sein Team die Bodenhaftung verlieren könnten. Auf die Frage, wie die Zielsetzung für die neue Saison lautet – er solle jetzt bitte nicht sagen, man wolle nicht absteigen –, sagt Schneider: «Dann sage ich halt: Wir wollen den Ligaerhalt schaffen und in jedem Spiel auf den Platz gehen, um zu gewinnen!»

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