So trotzen die Schweizer BMX-Fahrer der Hitze in Paris
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Eisbäder und Kühlwesten:So trotzen die Schweizer BMX-Fahrer der Hitze in Paris

In Paris ist es 36 Grad heiss
Unsere Sport-Stars lassen sich von der Hitze nicht stoppen

36 Grad und es wird noch heisser. In Paris geht ohne Sonnenschutzcreme nichts mehr. Mit der Hitze umzugehen, wird die grosse Herausforderung des Sommersports der Zukunft.
Publiziert: 30.07.2024 um 19:32 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2024 um 09:59 Uhr
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Für diese Disziplin gibt es keine Medaillen, sie ist aber dennoch hart und man kommt dabei kräftig ins Schwitzen. Zumindest diejenigen Sportler, deren Wettkämpfe an der gleissenden Sonne stattfinden: die Beachvolleyballer, die Triathleten, die Läufer, die Tennisspieler und weitere. Die Disziplin heisst: Kampf gegen die Hitze. Ein Torhüter im Feldhockey trägt beispielsweise einen 15 Kilogramm schweren Ballast an Ausrüstung. In dieser Ausrüstung kann es schon heiss werden, wenn die Temperatur auf 36 Grad ansteigt wie gerade in Paris.

Auch die Zuschauer werden gefordert. Sie tun gut daran, viel Flüssigkeit zu trinken, sich einzucremen und mit Hut oder Sonnenschirm zu schützen. Gerade im Stadion der Beachvolleyballer am Fusse des Eiffelturms brennt die Sonne gnadenlos auf die Haut. Die Organisatoren beobachten das Wetter genau und sind bereit, Massnahmen zu ergreifen: Wassersprüher einzusetzen, die Startzeiten der Wettkämpfe anzupassen oder Streckenprofile zu ändern. Schon jetzt werden viel Wasser und klimatisierte Räume bereitgestellt. Doch noch ist alles im grünen Bereich, dass der Triathlon der Männer vom Dienstagmorgen um 8.00 Uhr auf Mittwochmorgen um 10.30 Uhr verschoben wurde, ist nicht der Hitze geschuldet, sondern der ungenügenden Wasserqualität der Seine und der starken Strömung.

Schweizer haben Hitze im Griff

In den nächsten zwei Tagen bleibt es richtig heiss, dann pendelt sich die Temperatur in den folgenden Tagen zwischen 25 und 30 Grad ein. «Für uns kein grosses Problem», sagt Tamara Mathis, Chefin Leistungssport bei Swiss Triathlon. «Wir sind uns ganz andere Temperaturen gewohnt. Wer in der Vorbereitung im Tessin war oder in Spanien, hatte sich dort schon sehr gut an die hohen Temperaturen anpassen können.» 

Im Stadion am Fusse des Eiffelturms ist die Hitze besonders hoch. Kein Lüftchen weht durch die Beachvolleyball-Arena.
Foto: Claude Diderich/freshfocus
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Im Triathlon gibt es eine Hitzelevel-Messung, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit einberechnet. Wird dieses Level überschritten, dürfen die Betreuer und Trainer von aussen in den Wettkampf eingreifen, ihren Athletinnen und Athleten beispielsweise Eiswürfel reichen. Dieses Level ist in Paris nicht überschritten. Die Läufer sind darum auf sich allein gestellt.

Dramatisch klingt es auch bei den Beachvolleyballern nicht. «In Tokio vor drei Jahren war es heiss und feucht und deswegen viel problematischer als jetzt hier, wo es heiss ist, aber nicht feucht», sagt Sebastian Beck, Leistungssportchef Beachvolleyball. «Das Thema Hitze ist für uns nichts Neues. Wir wissen, was zu tun ist, helfen uns mit Kühlwesten und Kühlgetränken.» Der Untergrund im Beachvolleyball ist ein heller Quarzsand. Sollte er zu heiss werden, wird er gewässert. Niemand muss befürchten, sich die Fusssohlen zu verbrennen.

Herausforderung der Zukunft

«Die Hitze kann immer ein Thema sein bei einem Sportanlass im Sommer», sagt Hanspeter Betschart, Chefarzt der Schweizer Olympiadelegation. Darum seien sie auch bestens vorbereitet. «Am wichtigsten ist es, die Körperkerntemperatur im Rahmen zu behalten. Was bedeutet, viel zu trinken und nach der sportlichen Betätigung Eiswesten zu tragen oder Eisbäder zu nehmen.» Momentan gäbe es im Schweizer Team keine gravierenderen gesundheitlichen Probleme, «ausser, dass Stefan Bissegger nach Hause fahren musste, weil er an Rückenschmerzen leidet.»

Es ist anzunehmen, dass die Hitze bei Olympia eine immer grössere Rolle spielen wird. Dass Paris bloss ein weiteres Versuchslabor für den Outdoorsport der Zukunft ist, aus dem man wichtige Erkenntnisse ziehen kann. Die Hitze zu managen, um die Gesundheit aller zu schützen, wird angesichts der dramatischen Klimaerwärmung eine der grossen Herausforderungen der Zukunft werden.

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