Alexander Zverev rechnet mit seinen Gegnern ab
«Die meisten spielen nur wegen Geld»

Alexander Zverev wetzt verbal die Krallen. Er meint, die meisten Spieler liebten Tennis nicht, spielten nur wegen dem Geld.
Publiziert: 25.05.2021 um 19:01 Uhr
Cécile Klotzbach

Alexander Zverev hat in den letzten Monaten nicht nur durch positive Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht. Zwar holte er nach Acapulco (Mex) in Madrid seinen zweiten Sieg auf Sand in diesem Jahr und hebt sich damit als ein Mit-Favorit bei den bevorstehenden French Open (ab 30. Mai) hervor. Neben dem Platz allerdings demolierten Themen wie Frauen-Missbrauch, die Trennung von seiner schwangeren Freundin und die Geburt eines Kindes, das er nicht sehen soll das Image des 24-jährigen Deutschen.

Dies hält die aktuelle Weltnummer 6 aber nicht davon ab, es sich auch noch mit vielen Kollegen auf der Tour zu verscherzen. Im Sportschau-Olympia-Podcast des Norddeutschen Rundfunks erklärt er gut gelaunt aus seiner Wahlheimat Monaco seine grossen Ambitionen in Paris und seinen Olympischen Traum in Tokio, wo er im Einzel, Doppel und im Mixed mit Angelique Kerber alles in die Waagschale legen will. Dann kritisiert er seine Kollegen auf der ATP aufs schärfste.

Zverev sagt, was er denkt

Ohne Namen zu nennen, rechnet er mit Vertretern seiner Garde ab und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. «Schauen Sie, die überwiegende Mehrheit der Spieler mag Tennis nicht, sie sehen es nur als einen Weg, Geld zu verdienen. Das Preisgeld ist das einzige, woran sie denken», sagt «Sascha» Zverev. Sich selbst schliesst er vehement davon aus. «Ich bin einer der wenigen, die diesen Sport wirklich lieben. Mir ist sportlicher Ruhm wichtiger, als wirtschaftlicher Erfolg.»

Der Deutsche Alexander Zverev drischt verbal auf seine Kollegen im Tennis-Zirkus ein.
Foto: Getty Images
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Nun, einer hat gut reden, wenn er in seiner Karriere schon rund 25 Millionen Franken allein an Preisgeld verdient hat. Dann wirft Zverev seinen Gegnern noch Unehrlichkeit vor: «Neunzig Prozent der Spieler sagen an den Medienkonferenzen nicht, was sie wirklich denken.» Auch das offenbar ganz im Gegensatz zum Deutschen selbst, der in der Vergangenheit nicht gerade berühmt für offene Gespräche mit Journalisten, besondern denen seines eigenen Landes war. Zverev dazu: «Ich werde lieber dafür kritisiert, dass ich ehrlich zu mir selbst bin, als dass ich mich hinter abgedroschenen und scheinheiligen Floskeln verstecke.»

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