Alfies aus Österreich geht in die Schweiz-Offensive
Was du über den 60-Minuten-Liefersupermarkt wissen musst

Der österreichische Online-Supermarkt-Anbieter Alfies liefert per sofort auch in der Schweiz aus. Mitgründer Gunther Michl gibt Details zum Schweiz-Geschäft preis.
Publiziert: 23.02.2024 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 09:22 Uhr
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Der österreichische Online-Supermarkt Alfies beliefert ab sofort auch Schweizer Haushalte. Das Angebot ist üppig: Auf alfies.ch kann die Kundschaft aus rund 4500 Produkten auswählen, die Alfies ab einem 1500-Quadratmeter-Lager in Schlieren ZH zunächst in den Grossraum Zürich ausliefert. Blick hat mit Co-Gründer und Geschäftsleiter Gunther Michl (41) über Angebot und Pläne in der Schweiz gesprochen. 

Woher bezieht Alfies seine Produkte?

«Alfies arbeitet mit bislang 40 Partnern schweizweit», erklärt Michl. Direktlieferanten sind Unternehmen wie Nestlé, Emmi, Coca-Cola und Zweifel. Ausserdem wird Alfies teils von Grosshändlern und regionalen Schweizer Produzenten beliefert. Das Sortiment umfasst drei Kategorien: Zu «Bekanntes aus dem Supermarkt» gehören Markenprodukte aus den Bereichen Lebensmittel, Getränke/Alkohol, Kiosk-/Tabakwaren, Baby, Haustier und Körperpflege. Unter «Regionale Spezialitäten» findet sich etwa Fleisch der Zürcher Metzgerei Minnig, Turbinenbräu-Bier, Stoll-Kaffee oder Gebäck der Fredy's AG. «Wir backen dieses selber in Schlieren auf, um Frische zu garantieren», so Michl. Unter «Internationale Spezialitäten» sind hierzulande wenig bekannte Marken wie Augustiner- oder Tegernseer-Bier oder österreichische Schokolade gebündelt. «Wir erweitern unser Sortiment laufend», kündigt Michl an. Bald stehen Kunden 6000 Produkte zur Auswahl.

Wie teuer ist die Lieferung und wie lange dauert sie?

Eine Lieferung erfolgt für einen Aufpreis von 2.95 bis 4.95 Franken – je nach Lieferadresse – garantiert innert 60 Minuten. Ansonsten innert 120 Minuten. Bestellungen sind von Montag bis Samstag zwischen 8 und 22 Uhr möglich, wobei Alfies bis Mitternacht ausliefert. Die Mindestbestellmenge für eine Gratisauslieferung beträgt nur 29 Franken – beim Online-Supermarkt Coop.ch liegt dieser Wert bei 100 Franken. Ausgeliefert wird mit 11 vollelektrischen Renault Kangoo. Vorerst nur nach Zürich, Adliswil ZH, Birmensdorf ZH, Dietikon ZH, Regensdorf ZH, Rudolfstetten-Friedlisberg AG, Schlieren ZH, Wallisellen ZH, Wettingen AG, Würenlos AG und Zollikon ZH. Damit erreicht Alfies potenziell 600'000 Personen.

Haben in der Schweiz Grosses vor: Gunther Michl (Mitgründer von Alfies, l.) und sein Schweiz-Chef Peter Rohn.
Foto: Jean-Claude Raemy
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Wie unterscheidet sich Alfies von den Mitbewerbern?

Supermarkt-Heimlieferung bieten auch Migros.ch, Coop.ch, Aldi-now, Volg oder Farmy. «Coop ist unser Benchmark», sagt Michl. Er räumt ein, dass dessen Sortiment klar grösser ist und schweizweit geliefert wird. «Unsere Alleinstellungsmerkmale sind das Servicelevel, die Geschwindigkeit, das Fehlen einer Mengenbeschränkung sowie Recycling, etwa per Flaschenrückgabe», so Michl. Alfies-Fahrer nehmen Depot-Flaschen zurück und händigen das Depot als Gutschein aus. Übrigens: Nebst Karten- und Twint- ist auch Barbezahlung möglich.

Wer gehört zur Zielgruppe?

Urbane Personen zwischen 18 und 50 Jahren: «Weil sie online-affin sind und unsere Erfahrung zeigt, dass gerade in Städten trotz viel Shoppingangebot oft nach Hause bestellt wird», so Michl. In der Schweiz erwartet Michl einen durchschnittlichen Warenkorb-Wert von 100 Franken.

Wie sieht die weitere Expansion aus?

«Wir suchen nach neuen Lagerstandorten, mit denen wir die Grossregion Zürich ausdehnen oder neue Städte bedienen können», so Michl. Finanziell steht Alfies gut da: «Operativ sind wir in Österreich längst profitabel.» Für die Expansion habe man den Partner Coca-Cola HBC Schweiz im Rücken. Eine Angebotsausweitung – etwa die Auslieferung von Elektronik – sei nicht angedacht.

Wie stehen die Chancen für den Neuling?

Alfies macht bislang kaum Werbung. So gut Sortiment und Service sind: Alfies muss schnell Kunden gewinnen und wachsen – sonst verpufft die Aufmerksamkeit zum Markteintritt schnell wieder. Bis zu den 360 Millionen Umsatz von Coop.ch ist es ein weiter Weg.

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