Dank eines Wolkenkratzers in New York
Vontobel hat mit Benko Geld verdient

Nicht alle Banken, die mit Immobilien-Pleitier René Benko geschäftet haben, gingen leer aus. Trotzdem muss Vontobel sparen, der Gewinn fiel im vergangenen Jahr deutlich tiefer aus.
Publiziert: 08.02.2024 um 12:16 Uhr
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Der Schweizer Finanzplatz steckt immer tiefer im Benko-Sumpf. Zahlreiche Banken haben die Geschäfte der Signa-Holding mitfinanziert, haben Kredit bei den Firmen des windigen Immobilien-Investors René Benko (46) ausstehend. Am schlimmsten hat es die Bank Bär erwischt, die rund 600 Millionen Franken in den Sand und CEO Philipp Rickenbacher (52) vor die Tür setzte. 

Es geht aber auch anders: Die Bank Vontobel hat offenbar Geld mit Benko verdient, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. So soll die Zürcher Privatbank dem Österreicher im Frühling 2022 über eine sogenannte Privatplatzierung Geld beschafft haben. 10 Millionen Franken, die Benko im Zusammenhang mit seiner Beteiligung am ikonischen Chrysler Building in New York brauchte.

Auch mit Stiftung geschäftet

Vontobel hat selber kein Geld eingeschossen, sondern nur die Finanzierung aufgegleist und dafür gemäss «Tages-Anzeiger» rund 150'000 Franken kassiert. Nicht viel, wenn man an die Milliardensummen denkt, mit denen Benko in seinem Immobilien-Imperium jonglierte. Aber immer noch viel besser als ein Verlust von Hunderten Millionen Franken wie bei Julius Bär.

Die Bank Vontobel hat bei Geschäften mit ...
Foto: Keystone
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Zudem soll Vontobel auch mit einer Stiftung der Familie Benko geschäftet und im Sommer 2023 die Rückzahlung eines Betrages von über 30 Millionen Franken angemahnt haben. Ob das Geld tatsächlich zurückgezahlt wurde, ist nicht bekannt.

Vontobel muss sparen

Unabhängig von den Geschäften mit Benko hat sich Vontobel ein Sparprogramm von 100 Millionen Franken verordnet. Die Bank hat im Jahr 2023 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Man wolle Prozesse effizienter gestalten, heisst es auf Anfrage von Blick. Dabei kommt es auch zu einem Stellenabbau, allerdings solle dieser hauptsächlich über natürliche Fluktuation erfolgen. Eine genaue Zahl wollte die Bank nicht nennen. Per Ende 2023 beschäftigte Vontobel rund 2275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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