Der Wintertourismus erwacht – Sportferien bringen Euphorie zurück
«Wir sind den ganzen Februar ausgebucht»

Nach dem schneearmen Fehlstart freut man sich in den Bergen auf einen starken Februar. Eine Blick-Umfrage zeigt: Die Euphorie in den Destinationen ist zurück.
Publiziert: 04.02.2023 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2023 um 15:05 Uhr
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Martin SchmidtRedaktor Wirtschaft

Kinderaugen aus dem Thurgau, aus Schaffhausen, St. Gallen oder aus dem Aargau leuchten derzeit heller als in der restlichen Schweiz. In diesen Kantonen haben die Sportferien bereits begonnen. Und viele Familien sind zum Skifahren in den Bergen.

Zum Beispiel im Skigebiet Arosa Lenzerheide. «Der Start in die Sportferien war bei uns toll und sogar besser als in den letzten zwei Jahren», sagt Stefan Reichmuth (48), Leiter Marketing vom Skigebiet Arosa Lenzerheide.

Den grossen Gästeansturm erwartet er aber erst ab dem 13. Februar. Dann haben die Schulkinder in Zürich, Luzern und bald darauf in Basel Ferien. Je früher die Gäste für das Skigebiet Arosa Lenzerheide GR ihre Tickets online ergattern, desto günstiger können sie später die Pisten hinuntersausen. Die Bergbahnen können dadurch etwas besser abschätzen, wie es laufen dürfte.«Der Vorverkauf bei den Online-Skipässen läuft für die zweite Februarhälfte erfreulich», so Reichmuth.

Bald dürfte es in Grindelwald BE wieder so aussehen: Die Sportferien bringen in den Winterdestinationen die Euphorie zurück.
Foto: Getty Images/LOOK
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«Wir sind im Februar ausgebucht»

Genaue Prognosen sind für Bahnen aber trotzdem nicht möglich. «Stimmt das Wetter, wird es laufen», weiss Reichmuth. Frau Holle spielt den Destinationen schon mal in die Karten. So sind fürs Wochenende grössere Schneemengen angekündigt. In Arosa Lenzerheide sollen um die 50 Zentimeter fallen. Die Gäste dürfen also mit perfekten Pistenverhältnissen rechnen.

Das sah in diesem Winter auch schon anders aus: Im Dezember und Januar kämpften viele Destinationen mit grossem Schneemangel. Richtig gut lief es nur in den hochalpinen Skigebieten im Wallis und Graubünden. Im Berner Oberland hingegen stockte der Saisonstart mit den dünnen Schneestreifen und den grünen Wiesen neben den Pisten. Nun dürfte das Wintergeschäft aber doch noch richtig Fahrt aufnehmen, wie Stefan Grossniklaus (50) erwartet. «Die Sportferien sind in der Hotellerie bereits angelaufen. Und die Hotels sind für den Februar gut ausgelastet», sagt der Präsident von Hotelleriesuisse Berner Oberland.

«Wir sind den ganzen Februar ausgebucht», sagt Romuald Bour (44), Direktor des Hotels Ermitage Wellness & Spa in Gstaad-Schönried BE. Die Mehrheit der Gäste im Wellnesshotel komme aus der Schweiz. Während der Sportferien könne man auch sehr viele Familien begrüssen, so der Hoteldirektor.

«Die Gäste stehen vor dem Restaurant Schlange»

Bei den Touristikern im Kanton Graubünden scheint die Sonne noch etwas heller als anderswo. «Die Stimmung ist ausgezeichnet, und wir liegen bei den Buchungen bereits fünf bis sechs Prozent über dem Vorjahr. Damit stehen wir gar leicht besser da als vor der Pandemie», sagt Ernst «Aschi» Wyrsch (61). Der Präsident von Hotelleriesuisse Graubünden stellt bei den Gästen auch eine erfreuliche Konsumstimmung fest.

Auch die Walliser Hotellerie rechnet in den Sportferien mit gut belegten Betten. In den Skigebieten drehen Woche für mehr und mehr Skifahrer ihre Kurven die Hänge hinunter. «Bei mir ist die Terrasse jeden Tag bis auf den letzten Platz belegt. Die Gäste stehen vor dem Restaurant Schlange», sagt etwa Kari Kempf (53). Er betreibt im Skigebiet von Saas-Fee VS das Bergrestaurant Gletschergrotte. «Das Restaurant wird bis zum Saisonende gut laufen», ist Kempf überzeugt.

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