Die kultigste Garage der Schweiz lieferte Autos per Knopfdruck
Smart-Turm steht leer – weil Autos zu dick geworden sind

Vor 25 Jahren hat sich Smart etwas einfallen lassen, um seine Flitzer zu verkaufen: die Smart-Türme. Mittlerweile steht in der Schweiz nur noch einer davon. Wird er je wieder zum Leben erweckt?
Publiziert: 01.02.2023 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 17:50 Uhr
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

1997 hatte Smart eine geniale Idee! Ihre Flitzer wollte die Mercedes-Tochter in speziellen Türmen ausstellen. Den Smart-Towern. Sie sorgten für Aufsehen. Zuerst vor allem, weil sie bis 1998 leer standen. Der Grund: Smart hatte Probleme mit der Fahrsicherheit. Stichwort Elchtest. Die Kleinwagen drohten zu kippen. Mercedes bekam das aber fix in den Griff. Die Zweiplätzer, von Swatch-Chef Nicolas Hayek (1928–2010) angestossen, wurden zum Verkaufshit.

In der Schweiz entstanden die kultigen Türme in Wallisellen ZH, Schönbühl BE, Basel und St. Gallen. Von der Autobahn aus gut sichtbar. Spektakuläre Gratiswerbung. Ein Wahrzeichen. Per Touchscreen konnte man sich das gesuchte Exemplar aus dem siebten Stock ordern. Ein paar Minuten später stand es parat zur Probefahrt. So was gabs noch nie.

Türme dem Erdboden gleichgemacht

Heute sieht es anders aus. Die Türme in Bern, Basel, St. Gallen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Weltweit gibt es nur noch vier solcher Türme, der letzte in der Schweiz steht in Wallisellen ZH, an der A1 direkt beim Glattzentrum. Allerdings sind statt der 27 Smart, die darin Platz finden, nur noch wenige exklusive Sondermodelle des Zweiplätzers im Turm ausgestellt.

Im legendären Smart-Turm stehen derzeit nur noch wenige spezielle Flitzer.
Foto: Patrik Berger
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Der Grund: Kenny's – genau: die mit dem «feinen Käfeli» – hat nur einen Steinwurf entfernt einen Neubau erstellt. «Das Käfeli bleibt», verspricht Marc Eichenberger (37), der den Grossbetrieb mit Niederlassungen in Wettingen AG, Wallisellen ZH, Dietlikon ZH und Dällikon ZH seit 2016 als Geschäftsführer und CEO leitet.

«Dann passen die Autos wieder in den Turm»

Doch wieso wird der Turm in Wallisellen nicht abgebrochen? Eichenberger: «Die neue Generation mit dem Smart #1, der im Sommer in den Verkauf kommt, hat etwas an Hüftspeck zugelegt. Darum passt dieser nicht mehr in den Tower», sagt er.

Eichenberger ist sich aber sicher, dass Smart bald auch wieder kleinere Modelle herstellen wird – alle elektrisch. Den Namen #2 hat sich das Joint Venture mit dem chinesischen Autohersteller Geely bereits gesichert. «Dann passen die Autos auch wieder in den Turm rein. Und wir haben wieder den abgefahrensten Showroom der Schweiz!»

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