Wer ist der «schwedische Freund»?
Verwirrung um den letzten legendären Smart-Turm

Das markante Autohaus von Smart in Wallisellen ZH steht seit 2022 leer. Jetzt wird ein neuer Nutzer angekündigt. Aus Schweden soll der kommen. Eröffnet Ikea einen neuen Standort? Und wird der kultige Turm abgerissen?
Publiziert: 19.08.2024 um 16:02 Uhr
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Vor 25 Jahren hat sich Smart etwas einfallen lassen, um seine Flitzer zu verkaufen: die Smart-Türme. Sie sorgten für Aufsehen. In der Schweiz entstanden sie in Wallisellen ZH, Schönbühl BE, Basel und St. Gallen. Von der Autobahn aus gut sichtbar. Spektakuläre Gratiswerbung – ein Wahrzeichen. Per Touchscreen konnte man sich das gesuchte Exemplar aus dem siebten Stock ordern. Ein paar Minuten später stand es parat zur Probefahrt. Die Kundschaft staunte: So was gabs noch nie. 

Turm hat Platz für 27 Smart

Heute sind die meisten Türme Geschichte. In Bern, Basel und St. Gallen wurden sie dem Erdboden gleichgemacht. Weltweit gibt es nur noch vier solcher Türme, der letzte in der Schweiz steht in Wallisellen an der A1 direkt beim Glattzentrum. Allerdings waren statt der 27 Smart, die im Turm Platz finden, zuletzt nur noch wenige exklusive Sondermodelle des Zweiplätzers ausgestellt. Seit dem Wegzug von Mercedes-Benz und Smart im Dezember 2022 steht der Turm an bester Lage praktisch leer. Die Garage daneben wurde nur noch als Lager genutzt.

Doch es tut sich was! Seit Kurzem hängt ein grosses Plakat am Turm. «Hej!» steht da in grossen Lettern auf Schwedisch. Dann auf Englisch: «A Swedish friend is coming soon» (Ein schwedischer Freund kommt bald). Darunter ein QR-Code. Wer ihn abfotografiert, wird nicht viel schlauer. «Wir haben in Wallisellen etwas Grosses vor», steht dort. «In den kommenden Wochen werden wir das Geheimnis lüften.» Interessierte können sich für den Newsletter von Kenny's – genau: die mit dem «feinen Käfeli» – anmelden, dem Mercedes-Händler mit 200 Angestellten.

Ein grosses Plakat am Smart-Turm macht gluschtig auf Neues.
Foto: Leserfoto
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Zeitzeuge vergangener Mobilitätslösungen

Was passiert mit dem Turm? Wird er abgerissen? Denkmalgeschützt ist er nicht. Aber ein Zeitzeuge einer längst überholten Mobilität. Als die Industrie noch an den Verbrennermotor geglaubt und kleine Autos als Lösung aller Verkehrsprobleme gesehen hat.

Doch wer kommt neu in den Turm? Ist Ikea der schwedische Freund? Von der Aufmachung des Plakats her würde das passen. «Keine Sorge um den Turm, dieser wird erhalten bleiben. Wir haben die eine oder andere Idee dafür», sagt Pascal Studerus (33), CEO von Kenny's, zu Blick. Mehr lässt er sich nicht entlocken. Blick weiss jedoch: Künftig werden Volvo verkauft und repariert, wo früher Smart feilgeboten wurden. Studerus mag dies nicht bestätigen und stellt Informationen «in ein paar Wochen» in Aussicht.

Schon heute sagt er aber, dass der Standort künftig wieder als «vollwertiges Auto-Center mit Verkauf von Neuwagen und Occasionen sowie sämtlichen Servicedienstleistungen» betrieben werde. Pläne, das Smart-Autohaus zu einem Karosserie- und Lackzentrum umzubauen, habe man aufgegeben. Die Bauarbeiten würden noch 2024 in Angriff genommen. Die umgebaute Garage soll dann Anfang 2025 den Betrieb aufnehmen.

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