Beim Baden im US-Bundesstaat Nevada infiziert
Bub von hirnfressender Amöbe getötet

Im Mai wurden im Lake Mead im US-Bundesstaat Nevada Mafia-Leichen freigelegt. Jetzt soll sich ein Bub beim Baden im See mit einer tödlichen Amöbe infiziert haben.
Publiziert: 24.10.2022 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2022 um 11:06 Uhr

Ein Bub aus Nevada hat einen Badeausflug mit seinem Leben bezahlt. Wie abc News berichtet, starb das Kind an einer hirnfressenden Amöbe, die er sich vermutlich im Lake Mead eingefangen hatte. Die Naegleria fowleri löst erst Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und Krampfanfälle aus. Sobald die Symptome auftreten, schreitet die Krankheit schnell voran und führt in der Regel innerhalb von etwa fünf Tagen zum Tod.

Der Junge wohnte in Clark County im US-Bundesstaat Nevada. Experten gehen davon aus, dass er wahrscheinlich im Oktober auf der Seite des Lake Mead in Arizona mit der Amöbe in Kontakt gekommen war. «Sobald man einmal damit infiziert ist, ist Naegleria fowleri sehr schwer zu behandeln», sagte Darien Sutton, Notfallmediziner aus Los Angeles. Wenn nämlich der Erreger einmal in das Gehirn gelangt, verursacht er eine Form der Hirnhautentzündung. Zeigen Patienten Symptome, ist es daher meistens schon zu spät.

Seltene Art von Infektion

Die Gesundheitsbehörde des Bezirks äusserte sich zu dem tragischen Unglück: «Unser Beileid gilt der Familie dieses jungen Mannes. Und auch wenn dies kein Trost für die Angehörigen ist, möchten wir der Öffentlichkeit versichern, dass diese Art von Infektion extrem selten vorkommt.»

Hier soll sich der Bub infiziert haben: Lake Mead in Nevada.
Foto: keystone-sda.ch
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Experten befürchten allerdings, dass die Gefahr einer Infektion durch den Klimawandel immer grösser werden könnte und sich lebensbedrohliche Risiken für Schwimmer erhöhen. Der Krankheitserreger vermehrt sich in wärmeren Gewässern schneller als in kalten.

Amöben und Mafia-Leichen im Lake Mead

Beim Lake Mead wird das Baden weiterhin erlaubt, mit der Begründung, dass die Amöbe auf natürliche Weise in der Umwelt vorkomme und selten eine Krankheit verursache. Dr. Maria Said, eine Mitarbeiterin des US-Gesundheitsdienstes beim National Park Service, warnt aber gleichzeitig: «Die Nutzer von Freizeitgewässern sollten immer davon ausgehen, dass ein Risiko besteht, wenn sie sich in warmes Süsswasser begeben.»

Der Lake Mead in der Nähe der Casino-Metropole Las Vegas hatte im Mai bereits für Schlagzeilen gesorgt. Allerdings nicht wegen tödlicher Amöben – sondern freigelegter Leichen. Wegen der anhaltenden Dürre-Periode waren im sonst grössten Wasserspeicher der USA mehrere Leichen entdeckt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den Toten um Opfer der Mafia handelt. (lrc)

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