Freitag, der 13., und der Strassenverkehr
Drohen uns heute mehr Unfälle?

Heute ist es wieder so weit: Abergläubische fürchten an einem Freitag, dem 13., das Schlimmste. Aber woher kommt die Angst vor der 13 und darauf fallenden Freitagen eigentlich? Und was sagen die Unfallstatistiken von Autoversicherern wie der Axa dazu?
Publiziert: 13.01.2023 um 04:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 06:41 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Geht eine Sternschnuppe nieder, wünschen wir uns was. Obwohl wir ja wissen, dass es Quatsch ist. Ähnlich ist es mit dem Aberglauben am 13. Tag des Monats: In den USA gibt es in 85 Prozent der Fahrstühle keinen 13. Stock, und kaum eine Flugnummer nutzt die «Unglückszahl»: Volksglaube ist stärker als Statistik.

Aber was sagt die Unfallstatistik zur besonders gefürchteten Kombination aus Freitag und dem 13. (im Schnitt 1,7 Mal/Jahr)? Die Axa hat nachgezählt. Kracht es häufiger, weil Paraskavedekatriaphobiker – so der medizinische Name der Furcht – dann vielleicht nervöser fahren? Nein, der Versicherer zählt weniger Unfälle! In den letzten zwölf Jahren waren es an anderen Freitagen im Schnitt 1349 Verkehrs- oder Personenunfälle und Pannen. Am 13. kamen Freitage auf «nur» 1336. Auch die Zürich Versicherung und der deutsche ADAC haben mal nachgezählt. Auch dort weniger Unfälle. Zufallsbereich? Oder denk-, aber nicht beweisbar: Vielleicht fahren Abergläubische da nicht oder besonders vorsichtig?

Woher kommt diese Furcht?

Woher der Aberglaube stammt, ist umstritten. Blick nennt hier die populärsten Theorien. Die 13 gilt vielerorts als Unglückszahl (nicht überall, in Japan etwa ist sie eine Glückszahl). Bei vielen Völkern hatten Mondkalender in manchen Jahren einen 13. Monat, der als heilig galt. Wurde der gregorianische oder islamische Kalender eingeführt, wurde der 13. dann zu einem heidnischen Monat erklärt.

Hört sich schlimmer an, als er ist: Am einem Freitag, dem 13., droht statistisch nicht mehr Gefahr als an jedem Freitag auch.
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Aber wieso Freitag? Oft genannt wird der 13. Oktober 1307, an dem Frankreichs König befahl, alle Mitglieder des Templerordens zu verhaften. Nur war das ein Donnerstag. Später bürgerte sich bei den Briten der «Black Friday» für Unglücke am Freitag ein. Aber erst 1906 taucht die Kombination aus Tag und Zahl auf. In jenem Jahr erschien in den USA der «Friday the Thirteenth»: Der Unglückstag stammt aus dem Titel eines Romans eines ehemaligen Börsenmaklers! Anbei: Der oft als Grund vermutete «Schwarze Freitag» an der Börse im Oktober 1929 war ein 25. – und ein Donnerstag. In den USA heisst er korrekt «Black Thursday».

Freitage sind gefährlicher

Entwarnung also? Teils. Denn Freitage sind gefährlicher als andere Wochentage. «Am Freitagabend sind viele Verkehrsteilnehmer unterwegs nach Hause oder zu einer Freizeitaktivität», sagt Thomas Eichholzer, Unfallforscher der AXA Schweiz. «Im Gedanken eher im Wochenende als auf der Strasse, ist ein Unfall leider schnell verursacht.» Schwere Unfälle ereignen sich häufig in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag und Sonntag – meist wegen Alkohol. Übrigens gilt auch: Je wärmer es draussen ist, desto höher ist die Unfallgefahr.

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