Velo-Ratgeber
Woher kommen die Rohstoffe in E-Bike-Akkus?

Pro Velo ist der nationale Dachverband für die Interessen der Velofahrenden in der Schweiz. Für Blick beantwortet Pro Velo regelmässig Leserfragen rund ums Thema Velofahren.
Publiziert: 02.02.2024 um 05:58 Uhr
|
Aktualisiert: 02.02.2024 um 13:46 Uhr
Pro-Velo-ExpertInnen-Team

Ich achte besonders auf nachhaltige und sozial verträgliche Produkte. Woher kommen Lithium, Kobalt und andere Rohstoffe aus den Batterien von E-Bikes? Gibt es E-Bikes, in denen keine seltenen Erden als Rohstoffe verwendet werden?
S. Sutter, Freiburg 

Wie bei Elektroautos sind auch bei E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus gebräuchlich. Sie verfügen über eine besonders hohe Energiedichte, womit Platz und Gewicht gespart werden kann. Der Abbau von Lithium, vor allem in den Salzwüsten Südamerikas und in den Bergbauminen Australiens, ist mit Umweltschäden und hohem Wasserverbrauch verbunden (auch interessant: Wie schädlich ist Lithium wirklich?). Weitere notwendige Stoffe sind Nickel, Mangan und Kobalt, die vor allem aus Ostasien und Afrika stammen. Ihr Abbau erfolgt oft unter sozial und ökologisch bedenklichen Bedingungen.

Seltene Erden stecken hingegen nicht im Akku, sondern im Elektromotor (auch interessant: Der Mythos von den Seltenen Erden). Sie sind vorerst unverzichtbar und stammen vor allem aus China. Auch das Zusammenfügen der Akkus ist aus Umweltsicht bedenklich, da viel Wasser benötigt wird und grosse Mengen CO₂ ausgestossen werden. Ferner ist die Entsorgung der Akkus nach ihrer Laufzeit von fünf bis zehn Jahren problematisch, da sie giftig sind. Immerhin können die in ausgedienten Akkus enthaltenen Stoffe teilweise zurückgewonnen und wiederverwendet werden. 

Wie bei Elektroautos sind auch bei E-Bikes Lithium-Ionen-Akkus gebräuchlich. Sie verfügen über eine besonders hohe Energiedichte, womit Platz und Gewicht gespart werden kann.
Foto: Keystone
1/12

Reparieren statt austauschen

Weltweit forschen Akkuhersteller und Hochschulen an neuen Akku- und Motoren-Technologien. Treiber dabei sind die Auto- und Energieindustrie, die auf eine effiziente und nachhaltige Speicherung von elektrischer Energie angewiesen sind. Am Lithium wird man aber die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte nicht vorbeikommen, so die Prognosen von Fachleuten. Bis die technische Entwicklung so weit ist, geht es somit darum, E-Bike-Akkus so zu behandeln, dass sie möglichst lange funktionieren. Sind sie defekt, sollten sie nach Möglichkeit zuerst repariert statt ausgetauscht werden (auch interessant: Was tun, wenn der E-Bike-Akku kaputt ist?). 

Hast auch du eine Frage an das Pro-Velo-Expertenteam?

Dann richte diese direkt an velo@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne an das Pro-Velo-Expertenteam weiter.

Dann richte diese direkt an velo@blick.ch. Die Blick-Mobilitätsredaktion leitet deine Frage gerne an das Pro-Velo-Expertenteam weiter.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?