Sein Lebenszweck ist, anders zu sein als die Mehrheit. Das kann anstrengend werden wie die Arbeit in einem Bergwerk. Den richtigen «Bar B Q»-Grill aufzutreiben, the real thing, echt amerikanisch, eine Ikone des 21. Jahrhunderts, das kann ausarten.
Erschwerend kommt hinzu, dass die eingeladenen Hipster-Gäste und ebensolche Lifestyle-Fundis wie er kein Abweichlertum dulden. Wehe, die Servietten sind aus diesem grässlichen Massen-Möbelhaus! Eine Katastrophe, wenn weder im Whiskyfass gelagertes Craft Beer (oder wenigstens eins mit Zimtgeschmack) im Haus ist noch Natural Wine noch milchsäurefermentiertes Kimchi-Kraut – dann droht der Scheiterhaufen.
Aber das passiert einem hartgesottenen Profi wie ihm natürlich nicht. Er hat sein Beef-Paket pflichtschuldig vom Clean Eating Store bezogen. Im Brot aus dem Biohofladen ist ein halber Sack Quinoa enthalten. Findet dann doch jemand in der als Appetizer gereichten echten Bone Broth, very newyorkerisch!, ein Haar, dann stammts vom Bart des Gastgebers. Das nimmt nach dem fünften Craft Beer auch der strengste Stil-Inqusitor nicht krumm.
