Sie können Gelenkschmerzen und Entzündungen lindern
Diese Gewürze sind gut für die Gesundheit

Wer zum Kochen die richtigen Gewürze verwendet, kann damit seine Gesundheit positiv beeinflussen. Der deutsche Ernährungsmediziner Andreas Michalsen zeigt auf, welche aromatischen Zutaten nachweislich bei Arthrose, Magendarmbeschwerden oder Entzündungen helfen.
Publiziert: 25.07.2024 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2024 um 13:20 Uhr
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Jana GigerRedaktorin Service

Sie sind kupferfarben, gelb, grün oder schwarz und ihr Geschmack verleiht vielen Gerichten das gewisse Etwas. Das ist aber nicht alles. «Gewürze sind sehr gesund», sagt Andreas Michalsen (63), Ernährungsmediziner und Fastenarzt aus Berlin (D).

In seinem neusten Buch «Ernährung. Meine Quintessenz» beschreibt er die Vorteile einer möglichst vielfältigen Palette an Gewürzen. Im Gespräch mit Blick erklärt er, welche vor Krebs schützen können und bei weiteren Krankheiten hilfreich sind.

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Knoblauch und Zwiebeln

Die Grundlage jeder Küche seien Zwiebeln und Knoblauch, sagt der Experte. «Sie wirken sich nicht nur positiv auf das Immunsystem und den Stoffwechsel aus, sondern haben auch eine verjüngende Wirkung auf die Blutgefässe.» Das bedeute, sie würden die Elastizität der Blutgefässe verbessern, was vor allem im Alter wichtig sei, wenn das Risiko für Bluthochdruck steige. «Beim Knoblauch ist diese Wirkung noch etwas stärker als bei Zwiebeln.» Ausserdem wirke frischer Knoblauch intensiver als schon leicht eingetrockneter.

Je vielfältiger das Gewürzregal, desto besser, sagt der Experte.
Foto: imago images/Shotshop
Die Klassiker in der Küche: Zwiebel und Knoblauch.
Foto: Getty Images/Image Source
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Kurkuma

Es sei nachgewiesen, sagt Michalsen, dass Kurkuma das Wachstum von Polypen im Darm, die eine Vorstufe von Krebs sein können, hemme. «Nicht zu unterschätzen ist auch die entzündungshemmende Wirkung.» Zahlreiche Studien würden belegen, dass Kurkuma insbesondere bei Rheuma und Arthrose, aber auch bei Darmentzündungen, Verdauungsstörungen und dem Reizdarmsyndrom lindernd wirke. Kurkuma habe zudem eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel und den Blutzucker bei Diabetes Typ 2. Bekannt sei die Knolle auch für ihren hohen Anteil an Antioxidantien, die dazu beitragen, die Zellen und somit die Haut jung zu halten.

Kurkuma-Pulver hat ein leicht würzig-nussiges Aroma.
Foto: Getty Images

Damit sich die heilende Wirkung von Kurkuma im Körper entfalten kann, soll man gemäss Experte täglich ein bis zwei Gramm zu sich nehmen. «Bei akuter Arthrose empfehle ich zwei Gramm, was etwa einem gestrichenen Teelöffel entspricht.» Wer Schwierigkeiten hat, diese Menge an Kurkuma ins Essen zu integrieren, kann es auch Form von Kapseln einnehmen. Das gelbe Gewürz könne besser vom Körper aufgenommen werden, wenn man Pfeffer und Fett – zum Beispiel Olivenöl – hinzugibt. Michalsen sagt: «Das ist vor allem für Menschen wichtig, die mithilfe von Kurkuma Entzündungen in den Gelenken lindern möchten.»

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Ingwer

«Studien belegen, dass Ingwer bei Kopfschmerzen, Migräne und rheumatischen Entzündungen hilft», sagt der Experte. Die gelbe Wurzel unterstütze ausserdem die Verdauung bei schwerem Essen, senke den Blutzucker und wirke günstig gegen Fettstoffwechselstörungen. Im Winter lindere Ingwer Halsschmerzen und schütze vor Viren. Die Wurzel könne auch Übelkeit reduzieren, sagt Michalsen. Sowohl beim Reisen als auch in der Schwangerschaft. «Die Befürchtung, dass Ingwer frühzeitig Wehen auslösen kann, ist mittlerweile widerlegt.»

Ingwertee wärmt den Körper und stärkt das Immunsystem.
Foto: Getty Images

Eine Tasse Ingwertee hat also diverse gesundheitliche Vorteile und ist schnell zubereitet: Einfach frischen Ingwer in dünne Scheiben schneiden und dann mit heissem Wasser übergiessen. Bio-Ingwer müsse man nicht einmal schälen, so Michalsen. Je länger man die Ingwer-Scheiben ziehen lasse, desto besser ist die Wirkung. Als Alternative zum Tee gibt es in der Apotheke auch Präparate mit Ingwer-Extrakt.

Was sonst noch in dein Gewürzregal gehört

Ernährungsmediziner Andreas Michalsen rät, beim Kochen regelmässig Petersilie, Schnittlauch und Basilikum zu integrieren. Am besten seien die frischen Kräuter. Eine Auswahl an europäischen Trockengewürzen wie Thymian, Oregano, Rosmarin, Estragon oder Muskatnuss sei ebenfalls empfehlenswert. Genauso wie asiatische Gewürze: Kurkuma, Safran, Ingwer, Nelken, Piment, Bockshornklee, Kardamom, Kreuzkümmel, Senfsamen und Koriander.

Ernährungsmediziner Andreas Michalsen rät, beim Kochen regelmässig Petersilie, Schnittlauch und Basilikum zu integrieren. Am besten seien die frischen Kräuter. Eine Auswahl an europäischen Trockengewürzen wie Thymian, Oregano, Rosmarin, Estragon oder Muskatnuss sei ebenfalls empfehlenswert. Genauso wie asiatische Gewürze: Kurkuma, Safran, Ingwer, Nelken, Piment, Bockshornklee, Kardamom, Kreuzkümmel, Senfsamen und Koriander.

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Safran

Das teuerste Gewürz der Welt hat gemäss Experte vor allem zwei wichtige gesundheitliche Effekte. «Einerseits hilft es bei depressiven Verstimmungen, Ängsten und Schlafstörungen.» Zum anderen belege eine klinische Studie, dass Safran nützlich sei bei rheumatoider Arthritis. Das ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Gelenke entzündet sind und schmerzen. «Es lohnt sich, Safran als ergänzende Option bei rheumatischen Entzündungen auszuprobieren, um die Schmerzen zu lindern.»

Es ist sehr aufwendig, Safran zu ernten. Lediglich die kleinen Stempel aus der Blüte werden für das Gewürz verwendet.
Foto: Getty Images

Das Gewürz ist in der persischen Küche sehr verbreitet. Es kommt auch in der spanischen Paella, in Safran-Risotto oder in Desserts wie Kuchen vor. Wer für Safran zu wenig Einsatzmöglichkeiten findet in der Küche, kann auf Präparate aus der Apotheke zurückzugreifen.

Ernährungsmediziner, Fastenarzt und Autor

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen (63) ist Internist, Ernährungsmediziner und Fastenarzt. Als Professor für klinische Naturheilkunde der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin liegen seine Schwerpunkte bei der Ernährungsmedizin und dem Heil- sowie Intervallfasten. Michalsen hat bereits mehrere Bücher zu gesunder Ernährung und Komplementärmedizin veröffentlicht.

Anja Lehmann

Prof. Dr. med. Andreas Michalsen (63) ist Internist, Ernährungsmediziner und Fastenarzt. Als Professor für klinische Naturheilkunde der Charité Berlin und Chefarzt der Abteilung Innere Medizin und Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus Berlin liegen seine Schwerpunkte bei der Ernährungsmedizin und dem Heil- sowie Intervallfasten. Michalsen hat bereits mehrere Bücher zu gesunder Ernährung und Komplementärmedizin veröffentlicht.

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