Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer
Licht hilft gegen das Vergessen

Im Kampf gegen Alzheimer könnte LED-Licht zum Einsatz kommen. Forscher haben dessen Wirkung auf das Mäusehirn untersucht und sind dabei auf vielversprechende Resultate gestossen.
Publiziert: 09.12.2016 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:40 Uhr

Alzheimer gilt als unheilbar fortschreitende Krankheit. Nun gibt es Grund zur Hoffnung. Blinkendes LED-Licht hat bei Mäusen eine heilende Wirkung bewiesen. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Licht die für die Krankheit verantwortlichen Ablagerungen in den Hirnzellen von Mäusen drastisch reduziert. Bei diesen Ablagerungen handelt es sich um Eiweisse, die sich in den Hirnzellen festsetzen. Sie gelten als Verursacher von Alzheimer und Demenz.

Alzheimer: Zurück zur alten Funktionalität

Ein gesundes Hirn sendet zwischen 25 und 80 Impulse pro Sekunde. Bei Alzheimer-Patienten ist diese Zahl deutlich geringer. Da die Aktivität jedoch essentiell für die Hirnfunktion ist, werden Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Erinnerung eingeschränkt. Im Rahmen der Untersuchung führte der Einsatz von LED-Licht, das mit 40 Hertz, also 40 mal pro Sekunde blinkte, zur Reaktivierung der Zellen und Hirnströme bei den Mäusen. Diese Erkenntnisse wecken die Hoffnungen auf eine Alzheimer-Therapie ohne Medikamente.

Die Forscher haben festgestellt, dass das Licht sogenannte Fresszellen aktiviert, die sich über die Ablagerungen hermachen. Bei Alzheimer-Patienten werden diese Fresszellen oftmals inaktiv, wodurch sich die Ablagerungen verbreiten. Die Forscher des «Picower Institute for Learning and Memory» am MIT haben das Licht bei den Mäusen sieben Tage lang eine Stunde pro Tag eingesetzt und festgestellt, dass die Ablagerungen damit um mehr als 50 Prozent zurückgingen.

Versuche an Mäusen zeigen: Blinkendes LED-Licht regt das Hirn zur Bekämpfung von Ablagerungen in den Hirnzellen an. Diese Methode könnte im Kampf gegen Alzheimer zum Einsatz kommen.
Foto: Thinkstock Images

Der leitende Forscher des Instituts, Professor Li-Huei Tsai, betont allerdings, dass es keine Garantie gibt, dass die Methode ebenso erfolgreich beim menschlichen Hirn wirkt. Sollte dies der Fall sein, dann habe sie aber ein «enormes» Potenzial.

Das Licht erreicht nicht alle Teile des Hirns

Da die Behandlung bisher nur über die Augen eingesetzt werden konnte, erreicht das Licht lediglich die visuellen Bereiche des Hirns. Alzheimer kommt aber nicht nur in den visuellen, sondern häufig auch in anderen Regionen des Hirns vor. Zudem haben die Forscher festgestellt, dass sich die Ablagerungen innerhalb von 24 Stunden neu bilden. Eine erfolgreiche Therapie hängt also von der Regelmässigkeit der Lichtbehandlung ab. Trotzdem sind die Resultate vielversprechend: Nach nur 7 Tagen konnten die Ablagerungen im visuellen Bereich des Mäusehirns um mehr als die Hälfte reduziert werden. (gup)

Wie erkenne ich Alzheimer?

Neben Vergesslichkeit können auch Orientierungsprobleme oder die Verschlechterung des sprachlichen Ausdrucksvermögens auf Alzheimer hinweisen. Vor allem das Vergessen von Alltäglichem und Schwierigkeiten bei vertrauten Abläufen sind Alarmzeichen. Auch Persönlichkeitsveränderungen und ungewohntes Verhalten sowie fehlender Antrieb und sozialer Rückzug sind Symptome, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Stellen Sie vermehrt eines dieser Symptome bei Ihnen oder bei jemandem in Ihrem Umfeld fest, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Mehr Infos über Alzheimer unter www.alz.ch

Neben Vergesslichkeit können auch Orientierungsprobleme oder die Verschlechterung des sprachlichen Ausdrucksvermögens auf Alzheimer hinweisen. Vor allem das Vergessen von Alltäglichem und Schwierigkeiten bei vertrauten Abläufen sind Alarmzeichen. Auch Persönlichkeitsveränderungen und ungewohntes Verhalten sowie fehlender Antrieb und sozialer Rückzug sind Symptome, die mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden. Stellen Sie vermehrt eines dieser Symptome bei Ihnen oder bei jemandem in Ihrem Umfeld fest, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Mehr Infos über Alzheimer unter www.alz.ch

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