Beschämender Umgang mit dem Whistleblower
Quadroni entschädigen statt schikanieren

Im Kanton Graubünden wird Adam Quadroni, der das Unterengadiner Baukartell aufgedeckt hat, geächtet. Nach wie vor piesacken ihn mehrere Behörden. Dabei wäre es höchste Zeit, ihm zu danken und ihn zu entschädigen.
Publiziert: 01.09.2024 um 09:04 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2024 um 09:26 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Whistleblower Quadroni wird geächtet und diskreditiert
  • Dabei ist seine Tat viele Millionen Franken wert
  • Höchste Zeit, dass Quadroni für seinen Mut belohnt wird
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Andreas SchmidInlandredaktor

Der Mechanismus ist stets gleich: Whistleblower, die Machenschaften aufdecken, werden geächtet, diskreditiert, attackiert. Das ist am Universitätsspital Zürich so, wo es um Missstände in der Herzchirurgie ging. Das ist erst recht im Unterengadin so, wo alle den «Nestbeschmutzer» kennen, der vielen das Geschäft vermieste.

Einst selbst am Baukartell beteiligt, musste sich Quadroni in den letzten Jahren manches gefallen lassen. Kaum je geht es aber um das Einzige, was zählen würde: Er hat Preisabsprachen gestoppt, die Kanton, Gemeinden, Firmen und Private im hohen zweistelligen Millionenbereich geschädigt hatten. Das steht wenig zur Debatte. Und schon gar nicht ging es bisher konkret darum, wie Quadronis Mut gewürdigt und wie er ausserdem für eine unverhältnismässige Polizeiaktion entschädigt wird. 

Mit papierenen Untersuchungen und abstrakten strukturellen Massnahmen hat die Politik reagiert. Sie stellt sich auf den Standpunkt, das Baukartell sei aufgearbeitet. Das ist es aber erst, wenn Quadroni angemessen belohnt worden ist.

Die Wohngemeinde will Adam Quadroni seine Alphütte wegnehmen.
Foto: zVg
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