Teilnahme wegen OP abgesagt
Jair Bolsonaro nimmt nicht an Amazonas-Gipfel teil

Brasiliens ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro hat seine geplante Teilnahme an einem Amazonas-Gipfel zu den verheerenden Waldbränden in der Region abgesagt. Bolsonaro müsse sich auf einen für nächste Woche anberaumten medizinischen Eingriff vorbereiten.
Publiziert: 03.09.2019 um 05:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2019 um 09:45 Uhr
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (links) wird nicht zu einem Gipfeltreffen nach Kolumbien reisen, bei dem es um die Brände im Amazonasgebiet geht. (Archivbild)

Dies sagte ein Regierungssprecher am Montag (Ortszeit). Die Regierung in Brasília erwägt demnach, einen Stellvertreter zu dem Gipfel nach Kolumbien zu schicken oder um eine Verschiebung des Treffens zu bitten.

Bolsonaro muss sich OP unterziehen

Bolsonaro müsse sich ab dem kommenden Freitag einer Flüssig-Diät unterziehen, sagte der Sprecher weiter. Zum vierten Mal, seit er während seines Wahlkampfes vor einem Jahr niedergestochen wurde, muss Bolsonaro operiert werden. Bei dem Eingriff in São Paulo nächste Woche soll ein Narbenbruch behandelt werden. Bolsonaros Ärzte erklärten, der Präsident brauche anschliessend eine zehntägige Erholungsphase.

Gipfel zur Rettung des Amazonas

Am Freitag beginnt auch der Amazonas-Gipfel im kolumbianischen Leticia. Bei dem regionalen Gipfeltreffen sollte es um die schweren Waldbrände gehen, die derzeit im Amazonasgebiet wüten. Die Brände sorgen seit einigen Wochen für Streit zwischen Bolsonaro und internationalen Regierungen. Unter wachsendem Druck hatte Bolsonaro am Donnerstag ein Dekret erlassen, das das Abbrennen von Flächen für 60 Tage untersagt.

Bolsonaro wegen Amazonas-Bränden in Kritik

Zuvor hatte Bolsonaro von den G7-Staaten bewilligte Soforthilfen für die Bekämpfung der Brände abgelehnt. Später lenkte er ein und erklärte, die Hilfe unter bestimmten Bedingungen akzeptieren zu wollen.

Umweltschützer machen Bolsonaro dafür verantwortlich, dass Rodungen und Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben. Der Staatschef ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert.

Umfragewerte sinken seit Waldbränden

Die Popularität Bolsonaros hat einer Umfrage zufolge durch sein Verhalten im Streit um die heftigen Brände im Amazonasregenwald gelitten. 38 Prozent der Brasilianer lehnten seine Politik und sein Verhalten ab, ergab eine Umfrage des Datafolha-Instituts im Auftrag der Zeitung «Folha de São Paulo».

Das waren 5 Prozentpunkte mehr, als noch im Juli, schrieb die Zeitung am Montag. Auch die Zahl der Brasilianer, die mit der Politik des extrem rechten Präsidenten einverstanden sind, sei in dem Zeitraum von 33 auf 29 Prozent gefallen. (SDA)

Amazonasländer wollen gemeinsame Umweltschutz-Strategie

Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet wollen die Staatschefs der Region eine gemeinsame Strategie entwerfen. Die Präsidenten der Amazonas-Länder werden sich am 6. September in der kolumbianischen Stadt Leticia treffen, wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro am Mittwoch mitteilte.

«Wir werden über eine gemeinsame Politik des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung unserer Region sprechen», sagte Bolsonaro.

Wer nimmt am Gipfeltreffen teil?

Welche Länder an dem Treffen teilnehmen sollen, war zunächst unklar. Der Amazonasregenwald erstreckt sich über :

  • Brasilien
  • Venezuela
  • Bolivien
  • Kolumbien
  • Ecuador
  • Peru
  • Guyana
  • Französisch-Guyana
  • Suriname.
  • Das von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschütterte Venezuela sei nicht eingeladen, sagte Bolsonaro.

Das ganze Amazonasgebiet leidet derzeit unter zahlreichen Waldbränden. Nach Einschätzung von Umweltschützern stecken zumeist Farmer bereits abgeholzte Flächen in Brand, um neues Weideland zu schaffen. In der derzeitigen Trockenzeit greifen die Flammen aber auch immer wieder auf noch intakte Waldflächen über. (SDA)

Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet wollen die Staatschefs der Region eine gemeinsame Strategie entwerfen. Die Präsidenten der Amazonas-Länder werden sich am 6. September in der kolumbianischen Stadt Leticia treffen, wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro am Mittwoch mitteilte.

«Wir werden über eine gemeinsame Politik des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung unserer Region sprechen», sagte Bolsonaro.

Wer nimmt am Gipfeltreffen teil?

Welche Länder an dem Treffen teilnehmen sollen, war zunächst unklar. Der Amazonasregenwald erstreckt sich über :

  • Brasilien
  • Venezuela
  • Bolivien
  • Kolumbien
  • Ecuador
  • Peru
  • Guyana
  • Französisch-Guyana
  • Suriname.
  • Das von einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise erschütterte Venezuela sei nicht eingeladen, sagte Bolsonaro.

Das ganze Amazonasgebiet leidet derzeit unter zahlreichen Waldbränden. Nach Einschätzung von Umweltschützern stecken zumeist Farmer bereits abgeholzte Flächen in Brand, um neues Weideland zu schaffen. In der derzeitigen Trockenzeit greifen die Flammen aber auch immer wieder auf noch intakte Waldflächen über. (SDA)

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