Der verhasste Max Eberl ist kaum zu beneiden
Das Bayern-Trainertheater geht weiter – weil Palace 100 Millionen für Glasner forderte

Auch Oliver Glasner wird nicht neuer Bayern-Trainer. Obwohl er eigentlich wollte. Zu hoch die Ablösesumme, die Palace verlangt. Max Eberl darf sich damit auf die Suche nach dem nächsten Kandidaten machen – und sich über fehlende Arbeit nicht beklagen.
Publiziert: 14.05.2024 um 15:39 Uhr
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Nicolas HorniSportredaktor

Es ist das nächste bittere Kapitel der Münchner Trainersuch-Saga: Oliver Glasner (49) wird nicht neuer Bayern-Trainer – obwohl die Bayern und Glasner eigentlich Lust auf die gemeinsame Liaison hatten. Kurz nach der Rangnick-Absage telefonierte Glasner laut «Bild» mit Bayern-Sportdirektor Christoph Freund (46) und Sportvorstand Max Eberl (50). Später folgte gar ein Telefonat mit Ehrenpräsident und Hinter-den-Kulissen-Strippenzieher Uli Hoeness (72). Dieser versicherte Glasner offenbar auch die Zahlung einer Ablösesumme an Crystal Palace.

Bis zu 18 Millionen Euro wären die Bayern bereit gewesen, auf die Insel zu überweisen. Für Eigentümer und Boss Steve Paris nicht genug: Dieser forderte gleich deren 100 Millionen Euro Ablöse. Grund für das hohe Preisschild? Die Eagles haben derzeit offenbar so gar kein Interesse, Glasner bereits wieder abzugeben. Denn die ersten Monate des Österreichers in Südlondon waren äusserst erfolgreich, in sieben von 10 Spielen blieb Palace ungeschlagen, schickte zuletzt Manchester United gleich mit 4:0 nach Hause.

Die mühsame Trainersuche und das Mitmischen von Hoeness

So geht die mühsame Suche der Bayern nach einem neuen Übungsleiter also weiter. «Jetzt haben wir Mitte Mai, und es ärgert uns natürlich auch, dass es noch nicht so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben», sagte etwa Max Eberl nach dem 2:0-Sieg gegen Wolfsburg. Ärger dürfte in den letzten Wochen ein enger Begleiter des ehemaligen Bayern-Juniors sein. Bevor Eberl seinen Job überhaupt offiziell antrat, war klar, dass er sich nicht nur die Suche nach neuen Spielern, sondern auch nach einem neuen Trainer machen darf: Thomas Tuchel und die Bayern trennen sich auf Ende Saison.

Max Eberl dürfte das Lachen vergangen sein.
Foto: Corbis via Getty Images
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Kurz nach Eberls Amtsantritt winkte mit Xabi Alonso der Wunschkandidat ab, man orientierte sich um und fand in Julian Nagelsmann den neuen (alten) Bayern-Trainer. Aber auch dieser wollte dann plötzlich nicht mehr. Erneute Korrektur. Rangnick soll es werden. Trotz angeblicher Zusage zog sich dieser dann doch zurück. Medienberichten zufolge aus privaten Gründen, aber auch, wegen Uli Hoeness. Ein weiterer Punkt, der Eberl kaum gefallen dürfte. Denn, obwohl Hoeness eigentlich nur noch Ehrenpräsident ist, mischt er überall mit, telefoniert eben etwa mit Trainerkandidaten.

Von Mitgefühl zu Hass

Eberls aktuelle berufliche Probleme dürften auch die Risse in Eberls einst hervorragendem Ruf nicht kaschieren. Sein Abgang bei Gladbach – nach eigenen Angaben aufgrund Abnutzung und Erschöpfung – kam in Fussballdeutschland überhaupt nicht gut an. Grund: Nur wenige Monate nach seiner gesundheitlich bedingten Auszeit heuerte er bei RB Leipzig an. Bei genau dem Klub, den er selbst über Jahre immer wieder kritisierte.

Beim Dosenklub, der wegen des Red-Bull-Sponsorings in den Augen vieler Fussballfans auch ein Sinnbild der vielfach unbeliebten Kommerzialisierung des Fussballs ist, wurde Eberl aber nicht glücklich. Länger hielten sich die Gerüchte, dass er zu seinem Jugendklub wechseln könnte. Als sich dies konkretisierte, wurde er freigestellt. Offiziell wegen fehlendem Commitment zu RB Leipzig.

Etwas, das man Eberl bei seinem neuen Job wohl nicht mehr vorwerfen kann. Zu gross der Haufen an Arbeit, den Eberl zurzeit abarbeiten muss. Ohne, dass der heisse Transfersommer und Spielerhandel überhaupt begonnen haben.

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