DPD führt neuen Service ein – doch was kostet er?
Deutscher Paketdienst greift die Post an

Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer holen ihre Päckli lieber ab, als sie nach Hause geliefert zu bekommen. Darauf reagiert jetzt der deutsche Paketservice DPD – und macht damit der Post Konkurrenz.
Publiziert: 07.07.2024 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2024 um 15:00 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Der Lieferservice DPD sagt der Post den Kampf an: Der deutsche Paketdienst baut in der Schweiz aus und geht dafür eine Partnerschaft mit Valora ein. Neu kannst du deine DPD-Päckli an K-Kiosken, Avec-Shops und «Press & Books»-Filialen abholen.

Damit wächst das Netz von DPD bis Ende Juli auf über 1000 Standorte schweizweit, verkündet der Lieferservice am Sonntag in einer Mitteilung. Kundinnen und Kunden können in den Valora-Standorten Päckli nicht nur abholen, sondern auch aufgeben und zurückschicken.

Viele der Kioske und Avec-Läden hätten bis abends geöffnet – teilweise auch am Sonntag. Ziel von DPD ist, dass alle Kundinnen und Kunden innerhalb von 15 Minuten eine Pick-up-Stelle erreichen. 

Neu kannst du im Avec Päckli von DPD verschicken und abholen.
Foto: Keystone
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Ein bitterer Schlag für die Post. Sie selbst betreibt 1237 Agenturen mit Partnern, schreibt die «Sonntagszeitung». Neben Postfilialen zählen auch Bäckereien, Apotheken und kleine Lebensmittelgeschäfte zum Post-Netz. Sie springen dort ein, wo es keine Postfiliale mehr gibt. 

Preisvergleich gar nicht so einfach

Aber wo ist es am günstigsten? Die Preise sind nicht eins zu eins miteinander vergleichbar. Denn bei der DPD werden die Preise nach den Massen eines Pakets gemacht. Bei der Post dagegen nach Gewicht. 

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Kleine, schwere Päckli lohnen sich wohl, mit DPD zu verschicken. Bei grossen, leichten Päckli kommt man dagegen günstiger mit der Post. 

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DPD liefert in der Schweiz täglich rund 95'000 Pakete aus. Bei sechs Liefertagen die Woche wären das rund 30 Millionen Päckli im Jahr. Zum Vergleich: Die Post lieferte vergangenes Jahr 185 Millionen Pakete aus. 

Die Kunden wollen es so

Mit dem Ausbau des Filialnetzes reagiert DPD auf die Nachfrage der Kundinnen und Kunden. Der E-Shop-Barometer des Lieferservices zeigt: Immer weniger Leute wollen das Päckli zu Hause empfangen – lieber holen sie es in Geschäften oder Schliessfächern ab.

Gemäss der repräsentativen Umfrage wollen gerade mal 58 Prozent ihr Päckli nach Hause geliefert haben. Vor fünf Jahren waren es noch 87 Prozent. Vergangenes Jahr stieg zudem der Anteil Pakete, die an Abholstellen geliefert werden, von zuvor 24 auf 38 Prozent. 

Der typische Nutzer dieser sogenannten Pick-up-Stellen in der Schweiz ist im Durchschnitt 35 Jahre alt und wohnt in einer städtischen Umgebung. Etwas mehr Frauen als Männer nutzen den Service. Die älteren Generationen lassen sich dagegen lieber zu Hause beliefern: Gerade mal zehn Prozent der Nutzer der Abholstellen sind älter als 50 Jahre.

Auch Händler profitieren – und die Umwelt

Durch die gebündelte Lieferung können Händler von tieferen Zustellkosten profitieren. Die Auslieferung ist dadurch auch umweltfreundlicher. 

Obwohl DPD ein deutsches Unternehmen ist, ist der Paketdienst in französischen Händen. DPD ist nämlich eine Tochtergesellschaft der französischen Geopost, die wiederum der französischen Post gehört. 

Es sind aber nicht die ersten Päckli, die man in K-Kiosken abgeben kann. Auch Pakete von UPS können dort abgeholt und versendet werden. Retouren von grossen Versandhäusern wie Zalando kann man ebenfalls direkt beim Kiosk aufgeben und zurückschicken. 

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