Irreführende Werbung?
Lieferkurier Just Eat ist teurer als versprochen

Auf seiner Website gibt der Lieferservice Just Eat die Garantie ab: gleicher Preis für zu Hause wie im Restaurant. Jetzt legt aber eine Recherche offen, dass sich der Kurierdienst nicht an dieses Versprechen hält. Just Eat will reagieren.
Publiziert: 11.04.2024 um 12:13 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 12:20 Uhr

Wer kennt es nicht: Man fläzt sich am Feierabend faul auf dem Sofa und hat so gar keine Lust auf Kochen. Also nimmt man das Handy oder den Laptop zur Hand und bestellt Essen online – ganz einfach und bequem mit einigen Klicks. Dafür sorgt unter anderem der Kurierdienst Just Eat. Nur: Die Preise beim Lieferservice sind einiges höher, als das 2007 unter früheren Namen Eat.ch gegründete Unternehmen verspricht, wie der K-Tipp berichtet.

So heisst es relativ prominent auf der Website von Just Eat: «Unsere Preisgarantie – ob im Restaurant oder zu Hause: Du zahlst denselben Preis». Demnach können Kunden Essen bestellen zu dem Preis, der auch in den Restaurants auf der Menü-Karte steht.

Das Konsumentenmagazin hat das aber widerlegt: Stichprobenartig hat K-Tipp das Just-Eat-Angebot mit 4000 Restaurants und Fast-Food-Ketten in 13 Schweizer Städten untersucht – und dabei einige Preisaufschläge festgestellt.

Mit der App von Just Eat kann man sich ganz bequem Essen nach Hause liefern lassen.
Foto: AFP
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Zwei im Bericht erwähnte Beispiele: Bei Burgermeister kostet der Avocadoburger mit Pommes frites in den Filialen in Zürich, Basel, Luzern oder St. Gallen 23.80 Franken. Just Eat verlangt aber insgesamt 7.70 Franken mehr. Und für den «Smoky Big Cheese & Bacon»-Burger von Holy Cow beträgt der Aufpreis bei Just Eat total 5.05 Franken gegenüber dem Preis im Restaurant. 

Just Eat verspricht Anpassung der Werbung

Gemäss dem Bericht bezieht Just Eat die versprochene Preisgarantie nur auf die Preise, die Restaurants für ihre eigenen Heimlieferdienste verrechnen. Und nicht auf die Restaurantpreise. Jedoch ist der Schweizer Food-Kurier teilweise auch teurer als gewisse Lieferdienste der Restaurants. Beispielsweise verlangt Mr. Tenzin für die Auslieferung einer Platte mit 15 Sushi-Rollen 30 Franken. Bei Just Eat kostet das gleiche Essen aber insgesamt 34.65 Franken, also 4,65 Franken mehr.

Gegenüber dem K-Tipp teilt Just Eat mit: «Wir verstehen, dass die Formulierung auf unserer Website irreführend ist.» Die Werbung werde angepasst. Und noch ein Tipp für Kunden: Der Preisvergleich zwischen Just Eat und den Lieferdiensten der Restaurants lohnt sich. Wer bei Just Eat mehr bezahlt und dies mit Belegen nachweisen kann, bekommt einen entsprechenden Gutschein ausgestellt, wie das Unternehmen auf seiner Website schreibt.

Auch bei der Konkurrenz Smood und Uber Eats hat K-Tipp Preisaufschläge festgestellt. (mth)

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