Die 7 coolsten Autos aus 70 Jahren Seat
Vom Steuertrick zum Sportstyp

Im Mai 1950 wird in Spanien die Marke Seat gegründet, um Einfuhrsteuern zu umgehen. Später wird die Marke erst flügge, wechselt zu VW – und startet dann voller Feuer durch. Wir zeigen die sieben wichtigsten Modelle aus 70 Jahren Seat.
Publiziert: 14.05.2020 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2020 um 09:51 Uhr
Timothy Pfannkuchen

1950 – Seat 1400

Foto: zVg

Nach dem Krieg hat Diktator Franco (1892 - 1975) Spanien isoliert, will aber Autos bauen. Verhandelt wird ironischerweise auch mit dem späteren Eigner VW, aber den Zuschlag bekommt dank Vorbild Simca (F) Fiat: Die Sociedad Española de Automóviles de Turismo, kurz Seat, soll zur Einfuhrzoll-Vermeidung Fiat-Modelle in Lizenz nachbauen. Ein Steuertrick quasi! 1953 startet der erste Seat, der 1400 (Bild).

1957 – Seat 600

Foto: zVg

Was in Italien der Fiat 500 ist, wird in Spanien dessen Nachfolger: Der dort als Seat gebaute 600 ist für viele Spanier das erste Auto im Leben und macht eine ganze Nation mobil. Zwischendurch zu 800 umbenannt, hält der Autozwerg bis 1973 – auch weil Seat etwas bietet, das Fiat gar nicht hat: Wie später vom 850 oder 127 entstehen nur in Spanien sogar Viertürer (Bild) statt nur Zweitürer.

1984 – Seat Ibiza

Foto: zVg

Schon mit dem Ronda auf Fiat-Ritmo-Basis will Seat endlich mehr als nur ein Fiat-Anhängsel sein. Den Italienern passt das nicht. Mit dem Ibiza (Bild) reicht Seat die Scheidung ein: Parallel zum letzten Fiat-Klon, dem Marbella (Panda), startet der Ibiza als erster «eigener» Seat mit von Porsche modifizierten VW-Motoren. Der Export floriert, Seat wird zum Jemand und 1986 zur VW-Tochter.

1996 – Seat Alhambra

Foto: zVg

Die Galgenfrist läuft: Branchengerüchten zufolge soll wohl 2022 Schluss sein mit jenem Modell, das Seat in die Familienherzen fuhr. Aus der Kooperation von Ford (Galaxy) und VW (Sharan) entstand der Alhambra. Stets günstiger als sein VW-Bruder, hält er in der seit zehn Jahren gebauten zweiten Generation (bei der Ford von Bord ging) die Tradition des klassischen Familienvans in Ehren.

1999 – Seat Leon

Foto: zVg

Drei Jahre zuvor schafft die VW-Schwester Skoda mit dem Octavia den Durchbruch – Seat schaffts mit dem Leon: Skoda setzt auf Platz – und Seat auf Power. Erst recht als 2001 der Leon Cupra (Bild) mit 2,8-Liter-V6, 204 PS und 4x4 kommt, gefolgt von noch schärferen Versionen. So wird der Leon zum Dynamiker unter den technisch ähnlichen Golf-Brüdern und schärft als Sportstyp das Seat-Image. Dieser Tage rollt neu der vierte Leon an.

2016 – Seat Ateca

Foto: zVg

Noch in den frühen 2000er-Jahren schien wegen tiefroter Zahlen offen, ob Seat eine Zukunft hat. Heute sind die Spanier saniert. Auch dank SUVs: 2016 macht der Ateca (Bild) den Anfang, später kommen Arona und Tarraco dazu. Skurril, aber wahr: Unsere Atecas kommen aus einem tschechischen Skoda-Werk, und in China wird der Ateca als Jetta VS5 verkauft: Jetta ist dort eine VW-Submarke.

2020 – Cupra Formentor

Foto: zVg

Nach 19 Millionen Autos in 70 Jahren bietet Seat heute ein erstes E-Auto, den Mii Electric (übrigens der günstigste Stromer der Schweiz) an und macht sich bei Erdgas und Plug-in-Hybrid stark. Und die seit 2018 ohne den Vornamen Seat geführte Sporttochter Cupra wird nun endgültig zur eigenständigen Marke: Auf den Ateca-Zwilling Cupra Ateca folgt als erster «echter» Cupra Ende Jahr der Formentor.

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