Erstmals seit Corona ein Verkaufsplus
Die Autobranche wittert Hoffnung

Endlich mal wieder ein Plus: Zum ersten mal seit Corona hat die Autobranche im März an Neuwagen-Verkäufen zugelegt. Keine Erlösung, aber Hoffnung. Weniger gekauft wurden die Dieselautos und der frühere Topseller VW Golf, dafür boomen Elektriker und Hybride.
Publiziert: 07.04.2021 um 16:45 Uhr
Timothy Pfannkuchen

Es ist der lange ersehnte Silberstreifen am Horizont für die Pandemie-gebeutelte Branche: Erstmals seit Beginn der Corona-Krise verzeichnen die Schweizer Neuwagen-Verkäufe letzten Monat wieder ein Plus. Die Öffnung der Verkaufsräume nach Schliessung im Januar und Februar zeigt Wirkung: Im März 2021 wurden 25’236 Neuwagen und somit 43,7 Prozent mehr als noch im März 2020 verkauft.

Dieses erste Plus überhaupt seit Dezember 2019 sorgt im ersten Quartal 2021 für ein Plus gegenüber 2020 von 1,9 Prozent auf 56’497 Neuimmatrikulationen – nur ein winziger Zuwachs, aber für die Garagisten ein Hoffnungsschimmer.

Beginnende Autokauf-Saison

Ist die Krise damit überstanden? Jein: Angesichts der extrem tiefen Zahlen vom letzten März sind Zuwächse keine Überraschung – denn tiefer konnte der Markt kaum fallen. Und natürlich entscheide der weitere Verlauf der Pandemie und die Massnahmen zur Eindämmung über die Entwicklung, sagt Christoph Wolnik, Sprecher der Autoimporteurs-Vereinigung Auto-Schweiz. Auch könne der Mikrochip-Versorgungsengpass noch Lieferverzögerungen auslösen.

Die fünf meist verkauften Neuwagen-Modelle im ersten Quartal 2021: Auf Rang eins lag wieder mal der Skoda Octavia Combi.
Foto: Timothy Pfannkuchen
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Elektro- und Hybridautos boomen

Seit Corona legen Autos mit Alternativantrieben trotz insgesamt eingebrochener Absatzzahlen enorm zu – Tendenz weiter steigend. Letztes Jahr war der Markt zwar gesamthaft um 24 Prozent eingebrochen, aber Elektroautos legten um 48 und Plug-in-Hybride gar um 239 Prozent zu. Und dieser Trend hält weiter an.

Im ersten Quartal 2021 ist der Marktanteil von Elektro-, Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Erdgas- und Wasserstoffautos auf 36,7 (Vorjahres-Zeitraum 21,2) Prozent und 20'756 Autos gestiegen. Darunter 11'624 Hybride ohne Stecker (+92,1 %), 4315 Plug-in-Hybride (+89,0 %) sowie 4736 reine Elektroautos (+51,7%).

Seit Corona legen Autos mit Alternativantrieben trotz insgesamt eingebrochener Absatzzahlen enorm zu – Tendenz weiter steigend. Letztes Jahr war der Markt zwar gesamthaft um 24 Prozent eingebrochen, aber Elektroautos legten um 48 und Plug-in-Hybride gar um 239 Prozent zu. Und dieser Trend hält weiter an.

Im ersten Quartal 2021 ist der Marktanteil von Elektro-, Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Erdgas- und Wasserstoffautos auf 36,7 (Vorjahres-Zeitraum 21,2) Prozent und 20'756 Autos gestiegen. Darunter 11'624 Hybride ohne Stecker (+92,1 %), 4315 Plug-in-Hybride (+89,0 %) sowie 4736 reine Elektroautos (+51,7%).

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Doch bleibt Wolnik zuversichtlich: «Das Frühlingsgeschäft ist und bleibt im Automobilhandel sehr wichtig – daran hat auch Corona nichts geändert.» Das Verkaufsziel laute 2021 nach wie vor 270’000 Neuwagen an die Kunden zu bringen. «Wir sind guten Mutes», so Wolnik, «spätestens im zweiten Halbjahr eine Entspannung zu sehen.»

Mehr Elektro, weniger Gölfe

Weiter enormen Zuwachs verbuchen die Alternativantriebe: Die Autowelt wird gemäss Experten ausser durch neue Modelle auch wegen der Corona-Krise elektrischer. Dies geht zulasten des Diesels: Er musste im ersten Quartal 31 Prozent abgeben, derweil es bei reinen Benzinern 12 Prozent waren.

Die Hitparade der meistverkauften Autos im ersten Quartal: Skoda Octavia vor Mercedes A-Klasse, VW Tiguan, Skoda Karoq und Toyota Yaris. Auf den Rängen sechs bis zehn Volvo XC40, Audi Q3, Seat/Cupra Ateca, Mercedes GLC und Fiat 500. Der frühere Leader VW Golf ist hinter BMW 1er, X1 und X3 bis auf Rang 14 gerutscht. Auf Platz 15 folgte mit Teslas Model 3 das erste reine Elektroauto.

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