Ford Nugget, Opel E-Zafira und Co.

Diese Camper gibt es neben König Bulli

Das Konzept des Kastenwagen-Umbaus macht Sinn: Werden die Ein- und Umbauten gleich auf vier Modelle im Stellantis-Konzern verteilt (Citroën Spacetourer, Opel Zafira-E Life, Peugeout Traveller, Toyota Proace Verso), bedeutet dies höhere Stückzahlen und tiefere Preise. Citroëns Kombination aus Alltags-Grossraumvan und mobilem Ferienhaus ist seit 2021 auf dem Markt. Der Spacetourer Camper bietet Schlafplätze für bis zu vier Personen. Gekocht wurde bisher noch auf einer Küchenbox im Heck – seit letztem Jahr kann eine auf der Fahrerseite längs montierte Innenküche dazu bestellt werden. Die Camper-Variante des Kastenwagens kann direkt bei Citroën gekauft werden. Vom Spacetourer gibt es auch eine Elektro-Version mit 50 oder 75 kWh grosser Batterie, die sich ebenso für einen Camper-Umbau eignet, aber noch nicht fixfertig bei Citroën bestellt werden kann.

Ford dreht im Transit Custom Nugget das Camper-Konzept um: Das Schlafdach öffnet sich nicht wie bei anderen Camper zur Fahrerkabine hin, sondern nach hinten zum Heck. Das hat den Vorteil, dass man in der Küche hinter der Heckklappe aufrecht stehen kann. Zwei Personen können im Dachbett schlafen und zwei auf der umgebauten Sitzgruppe – wobei die kurze untere Bettlänge per Fussgarage kompensiert wird: Die Beine streckt man einfach unter dem Spülbecken aus. Auch sonst wird Variabilität grossgeschrieben: Neben dem Stoff-Aufstelldach ist auch ein festes Hochdach zu haben. In der Version mit langem Radstand passt sogar ein Einbau-WC in den Innenraum.

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So leise wars selten auf dem Campingplatz: Der Zafira-E Life Silvaplana ist eines der ersten elektrischen Ferienhäuser auf Rädern ab Werk – und reiste sogar schon von Deutschland bis ans Nordkap. Die Technik für den Camper liefert der Stellantis-Konzern. Die Batterie mit 75 Kilowattstunden Kapazität liefert Strom für 285 bis 339 Kilometer Fahrt. Die Camper-Ausstattung wird in der Schweiz eingebaut und dann das komplette Ferienmobil so an die Kundschaft ausgeliefert. Geschlafen wird entweder unter dem Aufstelldach oder auf der faltbaren Matratze im Innenraum. Praktisch: Mit 1,97 Metern Gesamthöhe duckt sich der Zafira-E unter fast allen Parkhauseinfahrten weg. Preislich schlägt der E-Antrieb allerdings zu Buche – es gibt ihn aber auch noch günstiger mit 2-Liter-Turbodiesel und 177 PS (130 kW).

Mit dem Traveller Camper hängt sich Peugeot ans Stellantis-Konzept dran: Geschlafen wird unter dem Aufstelldach sowie im Innenraum, gekocht in der einschiebbaren Box im Heck inklusive Kühlbox, Gasflasche samt Kocher, Wasser und Abwassertank. Der Vorteil: Im Alltag kann die Box herausgenommen werden und der Camper wird zum XXL-Warentransporter. Antriebsseitig setzt Peugeot auf Dieselmotoren – auch wenn es den Traveller wie den Citroën Spacetourer mittlerweile auch rein elektrisch gibt, kann dieser nicht direkt ab Werk als Camper bestellt werden. Eine verpasste Chance für Stellantis – lässt der Elektro-Bulli von VW doch noch auf sich warten.

Renaults Trafic Spacenomad ist einer der grossen Unbekannten im Camper-Segment, der mit der neuen Generation des Renault Trafic vergangenen Jahres neu aufgelegt wurde. Geschlafen wird zu viert unterm Dach und in der umgeklappten Sitzgruppe im Innenraum. Die Küchenzeile ist auf der Fahrerseite längs montiert und bietet eine vergleichsweise grosse Kühlbox und einen sehr üppigen Frischwassertank. Die grossen Schränke bis unters Dach mit viel Stauraum gibt’s serienmässig, ebenso Markise, LED-Beleuchtung und Tempomat. Auch eine Ölheizung ist an Bord, die für wohnliche Wärme bis 2500 Meter über Meer sorgt.

Hier kommt der Vierte im Bunde nach den Campern von Citroën, Opel und Peugeot. Der Toyota Proace Verso ist dabei aber der Variabelste: Die gesamte Ausstattung – wie beispielsweise die herausnehmbare Küchenbox im Heck, das Dachzelt für zwei Personen oder die aussen angebrachte Markise – lässt sich einzeln bestellen und einbauen. Wer ihn nur für wenige Tage im Jahr als Camper nutzen und ansonsten nicht die schweren Einbauten mit sich herumschleppen will, nimmt Küchenbox und Dachzelt einfach raus und geniesst so im Alltag acht Sitzplätze und einen XXL-Laderaum.

Ja – auch Nissan hat einen Camper in seiner Produktpalette. Wobei die vollausgestattete, bereits umgebaute Version des Kastenwagens Primastar in der Schweiz nicht direkt erhältlich ist und aus dem Ausland importiert werden muss. 2022 stellte Nissan den Camper-Van am Caravan Salon in Düsseldorf (D) vor. Der Kastenwagen, der als Basis dient, wurde vom deutschen Reisemobil-Hersteller Dethleffs unter anderem mit einer Küchenzeile und bis zu sechs Einzelsitzplätzen sowie vier Schlafplätzen für den optimalen Camping-Ausflug ausgestattet.