So tickt der neue Bundesrat Guy Parmelin
Klassik und Comics - aber kein Englisch

Der 56-jährige Guy Parmelin ist der Nachfolger von Eveline Widmer-Schlumpf. Wer ist der welsche Winzer?
Publiziert: 09.12.2015 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:34 Uhr
Guy Parmelin und seine Frau Caroline reisen gern, wie die Weltkarte in ihrem Haus belegt.
Foto: Karl-Heinz Hug
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Beethoven und Comics

«Ich liebe klassische Musik», verriet der 56-Jährige in der «Aargauer Zeitung». Zu den Lieblingskomponisten gehören Beethoven und Mozart. «Zudem lese ich sehr gerne.» Am liebsten Polizeiromane oder Biografien. «Die des ehemaligen US-Präsidenten Abraham Lincoln zum Beispiel. In den USA gilt er als herausragender Präsident. Ich wollte wissen, wie er es geschafft hat, dieses Image aufzubauen.» Auch weniger anspruchsvolle Literatur interessiert den Waadtländer Bundesrat: «Ich mag Comics.»

Keine Drogen

Letztes Jahr besuchte Parmelin mit seiner Gattin Caroline das indische Goa, ein Pilgerort für Hippies. Dennoch beteuert er: «Ich habe nie Cannabis oder Drogen genommen.» Dem Wein ist aber auch der Bauer nicht abgeneigt – er baut selbst Weinreben auf seinem Land an. «Als junger Mann habe ich ab und zu mal zu viel getrunken», verriet er letzte Woche dem «Blick». Einen Absturz hatte der Waadtländer aber nie: «Ich war am nächsten Tag immer rechtzeitig im Stall.»

Der dritte Bauer im Bundesrat

Nach der Matur machte Parmelin eine Ausbildung zum Landwirt. Heute betreibt Parmelin einen Hof in Bursins. Sein kleiner Bruder (53) und sein Vater (79) unterstützen ihn bei der Arbeit. 36 Hektar gross ist das Land bei Nyon VD – Parmelin nutzt es für Ackerbau und Weinreben, die Milchproduktion hat er 2011 eingestellt. Er ist erst der dritte Bauer in der Landesregierung. 1966 sass mit Paul Chaudet (†72) zuletzt ein aktiver Landwirt Bundesrat.

Sprach-Unterricht

Französisch ist seine Muttersprache, auch ein wenig Italienisch spricht Parmelin. Deutsch lernt er laufend von Gattin Caroline (53). Diese hatte deutschsprachige Eltern, unterrichtet die Sprache heute als Lehrerin.

  Auch in Englisch sollte er vielleicht nochmals Nachhilfe nehmen. Beim Hearing der Bundesratskandidaten sagte er: «I can English understand, but je préfère répondre en français.»

Offline

Konkurrent Thomas Aeschi informiert auf Twitter laufend seine Follower. Norman Gobbi ist im Netz noch präsenter, er hat Profile auf Facebook, Linkedin, Twitter, Flickr und Youtube. Parmelin hingegen hat nur eine Webseite. Auf Sozialen Netzwerken ist er nicht präsent. Die Facebook-Seite mit seinem Namen zeigt nur den Wikipedia-Eintrag über seine Person. Und auf Twitter findet sich zwar ein Guy Parmelin – dieser gibt sich aber als Amateurkoch aus, nicht als Politiker.

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