Bis heute ist unklar, warum Jeep so heisst. Anfangs war Jeep ein Rufname für den Willys MB von Willys-Overland. Es gibt Theorien. Die wahrscheinlichste: Eugene the Jeep war eine Comic-Figur aus «Popeye» und ein Fabelwesen, das unverhofft auftauchen und durch Wände gehen konnte und einem aus allerlei misslichen Lagen half. Vermutlich darum tauften Soldaten ihre Vehikel Jeep.
Übrigens hatte Jeep etliche Familien: Aus Willys-Overland wurde Kaiser-Jeep, 1970 von der American Motors Corporation (AMC) geschluckt. Später kaufte Chrysler AMC, heiratete 1988 zur Daimler-Chrysler-Ehe, liess sich scheiden und ging 2009 pleite. Fiat griff zu und gründete Fiat-Chrysler (FCA). Seit 2021 zählt Jeep zur aus FCA und PSA (Citroën-Peugeot) entstandenen Stellantis.
1. Willys MB von 1942
Am 15. Juli 1941 wurde der Vertrag unterzeichnet, im Zweiten Weltkrieg ein leichtes Geländeauto für die U.S. Army zu bauen. Die Grundkonstruktion des Ur-Jeeps kam von Bantam, US-Spross der gleichnamigen britischen Marke. Willys-Overland verbesserte und baute ihn (und aus Gründen der Kapazitäten auch Ford!). Genau 647'925 Militär-Jeeps entstanden bis Kriegsende 1945.
2. Willys CJ Station Wagon von 1949
Auf die militärische folgte die erste zivile Variante des Jeep gerufenen Autos: der quasi baugleiche CJ («Civilian Jeep»). Erwähnenswert ist der Willys Station Wagon, eine geschlossene Kombiversion des CJ und vier Jahre nach dem Start ab 1949 auch mit Allrad (Bild) zu haben. Man könnte streiten, zumal Russland bereits 1938 den GAZ-31 hatte, aber Jeep sieht dies als ersten SUV der Welt.
3. Jeep Wagoneer von 1963
Viel Platz und viel Ausstattung, Allradantrieb und erstmals in einem solchen Geländewagen ein Automat, dazu Sechs- und Achtzylinder: So strittig auch hier die Pionierrolle ist, so sehr war der Wagoneer ab 1963 der wohl erste Luxus-SUV der Erde – noch vor dem 1970er Range Rover. 1966 wurde der Grill breiter (Bild), das hielt bis 1991. Noch 2021 startet der neue Wagoneer.
4. Jeep CJ-7 von 1976
Mehr Radstand, mehr Platz, mehr Komfort (etwa neu mit «echten» Türen) und deutlich einfacheres Fahren für Nicht-Gelände-Freaks: So eroberte der weiter irrwitzig klettertaugliche Ur-Jeep in der letzten Auflage vor dem Wrangler (so hiess eine CJ-7-Ausstattung) ein breiteres Publikum. Kalifornien, die Sonne, der Sand und ein offener Jeep: Der CJ-7 prägt das Bild der Marke bis heute.
5. Jeep Cherokee von 1984
Mit dem ersten «echten» Cherokee (zuvor gab es eine Variante des Wagoneer unter diesem Namen) kam ein Offroader mit damals ungewöhnlichem Aufbau (selbsttragende Karosserie!) auf die Strasse. Auch hier könnte man nun etwa wegen des 1979er AMC Eagle wieder streiten, aber der Cherokee war ein Hit und gilt heute gemeinhin als der wichtigste Vorläufer aller modernen SUVs.
6. Jeep Wrangler von 1986
Nach 42 Jahren traute sich Jeep 1986 an die heikle Aufgabe, den Ur-Jeep zu ersetzen. Der erste Wrangler (Bild) war fast der CJ und schloss an die Karriere des Urahns so nahtlos an. Fast eine Sensation war es, als 2007 der Unlimited, also der lange Viertürer, die Palette ergänzte. Der heutige Wrangler ist jüngst auch als Plug-in-Hybrid zu haben und wird wohl spätestens 2025 elektrisch.
7. Jeep Compass von 2007
Dieser Softie soll ein Meilenstein sein? Ja, denn mit dem auch mit Frontantrieb erhältlichen Compass und dem kantigen Bruder Patriot eroberte Jeep erstmals die Massen. So glücklos die erste Generation (Bild) bei uns blieb, so sehr trug der Compass dazu bei, dass Jeep in den letzten zehn Jahren den Absatz mehr als verdreifachte. Seit 2014 gibt es unterhalb den Fiat-500X-Klon Renegade.
8. Jeep Grand Cherokee von 2022
Eine der tragenden Säulen der Jeep-Modellpalette ist der Grand Cherokee, seit er 1993 erstmals auf den Markt kam. Anfang 2021 wird nun die ganz neue Generation des Grand Cherokee in Europa erwartet – und wie bereits schon Renegade, Compass und Wrangler dann unter anderem auch mit «4xe», also dem Jeep-Plug-in-Hybridsystem mit Allrad – und bis 2025 wohl vollelektrisch.
