«Wir bekommen gerade viel Dankbarkeit»
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Die Unverzichtbaren:«Wir bekommen gerade viel Dankbarkeit»

Pfarrerin Ulrike Hesse (45) stellt ihre Gottesdienste ins Netz
«Der Kontakt zu den Menschen vertieft sich»

Einige von uns sind derzeit im Homeoffice, andere mussten ihre Läden schliessen. Und dann gibt es jene, die trotz Corona-Krise weiter arbeiten: weil es ohne sie nicht geht. Wie erleben sie ihren neuen Alltag? Zwölf von ihnen erzählen.
Publiziert: 12.04.2020 um 00:47 Uhr
|
Aktualisiert: 12.04.2020 um 11:26 Uhr
Camilla Alabor

«Der Gottesdienst findet derzeit in der leeren Kirche unseres Dorfes statt. Und doch erreiche ich mehr Menschen als sonst. Wir machen davon ein Video, das mein ältester Sohn schneidet und ins Netz stellt.

An einen normalen Gottesdienst kommen zwanzig, dreissig Personen; das Video hingegen schauen sich bis zu 150 an. Wobei wir den Gottesdienst ­derzeit als Familie feiern: Meine drei Söhne und mein Mann sind mit dabei und spielen zwischendurch auf ihren Instrumenten Kirchenlieder.

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Die Menschen melden sich dieser Tage auch eher bei mir und erzählen, was sie aus dem Gottesdienst mitnehmen. Zum Beispiel, als ich ein Bild von Paul Klee in die Predigt einbaute. Es heisst «Gezeichneter» und zeigt einen Menschen mit all seinen Tiefen und all seinem Leid. Einige haben mir danach gesagt, dass sie mit der Predigt das Bild für sich selber entdeckt haben. So etwas zu hören, ist natürlich schön. Überhaupt vertieft sich der Kontakt zu den Menschen im Dorf.

«Der Gottesdienst findet derzeit in der leeren Kirche unseres Dorfes statt», sagt Pfarrerin Ulrike Hesse aus Rehetobel AR.
Foto: Sven Thomann
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Die Unverzichtbaren

Hat der Coiffeur geschlossen, kriegen wir etwas unordentliche Frisuren; bleibt das Restaurant zu, fällt das feine Essen mit Freunden ins Wasser. Für die Unternehmer ist diese Situation schlimm, zumindest kurzfristig aber überleben wir diese Einschränkungen. In anderen Branchen ist Dichtmachen dagegen keine Option: Würden die Ärztinnen, Bauern oder Güselfrauen ihre Arbeit einstellen, hätten wir alle ein ernsthaftes Problem. Hier erzählen einige von ihnen, wie sie die Corona-Krise erleben. Camilla Alabor

Hat der Coiffeur geschlossen, kriegen wir etwas unordentliche Frisuren; bleibt das Restaurant zu, fällt das feine Essen mit Freunden ins Wasser. Für die Unternehmer ist diese Situation schlimm, zumindest kurzfristig aber überleben wir diese Einschränkungen. In anderen Branchen ist Dichtmachen dagegen keine Option: Würden die Ärztinnen, Bauern oder Güselfrauen ihre Arbeit einstellen, hätten wir alle ein ernsthaftes Problem. Hier erzählen einige von ihnen, wie sie die Corona-Krise erleben. Camilla Alabor

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Weil einige Ältere keinen Internetzugang haben, drucke ich den Text und die Bibelstellen aus, die ich im Gottesdienst verwende, und bringe sie ihnen vorbei – als Sonntagsproviant. Im Gepäck habe ich auch ­Bacheschnitte, eine Appenzeller Spezialität. Eine ältere Einwohnerin stellt das Fasnachtsgebäck zu Hause her und gibt es mir mit zum Verteilen, eine wunderbare Geste.
Die älteren Leute, die momentan teils sehr isoliert sind, freuen sich ­jeweils sehr über den ­Besuch. Ich bleibe natürlich draussen.
Aber einen Schwatz kann man ja auch mit ­etwas Abstand führen.»

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

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  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
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Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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