Foto: Andy Mueller/freshfocus

Edelfan über Krisenklub
Kilchsperger schreibt offenen Brief an GC-Anhänger

GC-Edelfan Roman Kilchsperger (48) lässt die Krise seines Herzensvereins nicht kalt. Nach dem Pyro-Skandal in Sion sieht sich der Teleclub-Moderator zu einem offenen Brief an die GC-Fans gezwungen.
Publiziert: 20.03.2019 um 00:38 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2019 um 10:41 Uhr
Roman Kilchsperger ist grosser GC-Fan – hier guckt er sich am 27. Juli 2013 ein Spiel im Letzigrund an.
Foto: Blicksport
1/6

Liebe GC-Fans!

Sie sagen, Ihr habt Scheisse gebaut. Ist auch so. Knaller und Böller führen zu gar nichts mehr. Demonstrationen laufen heute anders. Man geht zum «Bastel-Peter» und kauft dort alles was man braucht für Papierblumen und Pomponhäschen. Danach reicht man sich die Hände, zottelt durch die Strassen und rettet die Welt vor dem kranken Klima. Auf sowas stehen die Leute heutzutage.

Für diese chice Art von Kundgebung hattet Ihr am Samstag keine Nerven mehr. Greta Thunberg hat im Tourbillon auch nichts verloren. Eure Welt wird schliesslich nicht von Kreuzfahrtdampfern zerstört – Euer Klimaproblem ist ein Anderes. Viele Jahre Leiden. Verbitterter Stolz. Ohnmacht. Schwindende Hoffnung auf Fortschritt. Endloses Siechtum. Und die Tränen dieses langen Schmerzes spiegeln sich eben nicht in farbigen Regenbogen, sie werden zu schäbigem Hass. Hass auf die Spieler, Wut auf jene, die den Verein scheinbar fürsorglich in den Tod begleiten.

Nach 7 Spielen mit einem Punkt habt Ihr Treusten es am 2. März noch friedlich versucht. «Greta-like». Habt die Kurve auf die Haupttribüne gezügelt. «Mir sind GC, wer sind ihr!?» gellte es im Stadion. Die nette Idee, mit den Klub-Bossen ins Gespräch zu kommen. Sie verpuffte an den Trenchcoats der Angeflehten, die am liebsten nichts mit ihrem Anhang zu tun hätten. Bierbecher-Allergie oder sowas. Sie haben nun die Rechnung. Die Revolte in Sion.

Der Treibhass-Ausstoss pro GC-Fan liegt irgendwo bei zehn Tonnen. Was nicht nur die planetare sondern auch die präsidiale Belastbarkeitsgrenze deutlich sprengt. Stefan Anliker sprach am TV von «wilden Tieren». Seine Spieler konnte er damit nicht gemeint haben. Erstmals wirkte er richtig angewidert. Was seltsamerweise lustig wirkte. So fühlt der Fan seit vielen Saisons.

Die Frage ist jetzt nicht mehr, ob das Klima in Niederhasli noch zu retten ist. Ist es nicht.

Bis Saisonende stellt sich bloss noch die Anstandsfrage. Und diese muss die Kurve nun bestehen.

Ohne Pyro. Ohne Papierblumen. Ohne Wenn und Aber.

Roman

Hier werfen die GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld
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Riesenskandal in Sion:Hier werfen GC-Chaoten Pyros aufs Spielfeld

 

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