Alternative zu Opiaten?
Mit Tarantel-Gift gegen Schmerzen

Bisse von Taranteln können tödlich sein. Doch in ihrem Gift steckt ein Stoff, den Forscher nun zur Entwicklung von ganz neuen Schmerzmitteln nutzen wollen.
Publiziert: 01.03.2016 um 16:23 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:05 Uhr

Starke Schmerzen lassen sich heutzutage nur mit Opiaten lindern. Die können allerdings ziemliche Nebenwirkungen haben – und machen schnell süchtig. Auf der Suche nach Alternativen experimentieren australische Forscher jetzt mit einem Bestandteil, der aus dem Gift der peruanischen grünen Samt-Tarantel gewonnen wird: ProTx-II.

Dieses Peptid, also kleine Protein, besitzt die Fähigkeit, Schmerzempfänger im Nervensystem zu blockieren und so den Schmerz auszuschalten. Mit Hilfe der Kernspin-Resonanz-Spektroskopie konnten die Wissenschaftler das ProTx-II ganz genau erforschen und 3D-Modelle davon erstellen.

Durch fluoreszierende Markierungsstoffe konnten sie zudem verfolgen, wie die Schmerzblockade abläuft.  Die «Häute» der Nervenzellen, sprich die Membranen, spielen dabei eine grosse Rolle. Sie ziehen das Protein an – besonders dort, wo die Schmerzmelder sitzen. Und sie richten das Protein so aus, dass es optimal mit den  Schmerzmeldern kommunizieren kann.

Liefern Taranteln den Grundstoff für Schmerzmittel der neusten Generation?
Foto: Thinstock

Aufgebaut auf diesen Erkenntnissen wollen die Forscher nun eine ganz neue Generation von Schmerzmitteln kreieren. Eine, die sicherer ist als die bisherigen und die Patienten nicht abhängig macht. (gsc)

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