Nur vermeintlich gesund
In Fruchtsäften steckt viel zu viel Zucker

Schon ein Glas Fruchtsaft kann laut neuen Untersuchungen die Menge Zucker enthalten, die ein Kind pro Tag nicht überschreiten sollte.
Publiziert: 29.03.2016 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 06:00 Uhr

In einer Untersuchung der britischen «University of Liverpool» und der Organisation «Action on Sugar» analysierten Wissenschaftler den Zuckergehalt von 200 Fruchtsäften, 100-prozentigen Fruchtsäften und Smoothies, die vor allem für Kinder vermarktet werden. Dabei berechneten die Forscher alle zuckerhaltigen Zusätze, darunter auch Glukose, Fruktose, Honig und Sirup, die die Hersteller den Getränken beifügen. Der natürliche Zucker, der in Früchten und Gemüse enthalten ist, wurde dabei nicht mitgerechnet, da der Körper diesen anders umwandelt.

Bedenkliche Zuckerrechnung

Die Ergebnisse zeigten, dass fast die Hälfte der Getränke die maximale, tägliche Zuckerdosis für ein Kind, also knapp fünf Teelöffel, beinhaltet.

«Das zunehmende öffentliche Bewusstsein für die nachteiligen Auswirkung von gesüssten Getränken auf die Gesundheit der Kinder hat dazu geführt, dass viele Eltern als Alternative zu scheinbar gesünderen Fruchtsäften und Smoothies greifen», sagt Professor Simon Capewell. «Leider zeigt unsere Untersuchung, dass diese Eltern in die Irre geführt wurden. Der Zuckergehalt von Fruchtsäften, dazu gehören auch natürliche Fruchtsäfte und Smoothies, ist unzumutbar hoch. Smoothies gehören sogar zu den schlimmsten Kandidaten.»

Weniger gesund, als viele annehmen: Fruchtsäfte und Smoothies.
Foto: Cover Media

In Wirklichkeit beinhalten einige dieser Getränke pro Portion sogar ganze acht Teelöffel Zucker.

Lieber Früchte essen

Einer der grössten Unterschiede zwischen dem Verzehr einer Frucht und dem Trinken in Saftform sind die gesunden Ballaststoffe, die im Saft verloren gehen. Diese verlangsamen sonst die Zuckeraufnahme im Körper. Ausserdem setzen viele Hersteller von Fruchtsäften auf künstliche, kalorienfreie Süssstoffe, bei denen sich die Forscher allerdings nicht sicher sind, ob diese tatsächlich gut für die Gesundheit des Kindes sind. Laut den Wissenschaftlern sind diese künstlichen Süssstoffe auf lange Sicht keine Alternative, um weniger Zucker zu konsumieren. Die beste Option sei dementsprechend nach wie vor, Früchte und Gemüse als Ganzes zu verzehren.

Die Studie wurde in dem Fachmagazin «BMJ Open» veröffentlicht. (cm)

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