Professor behauptet
Der Zmorge ist kein Muss!

Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler - dieses Sprichwort gilt als das Nonplusultra der Ernährungsweisheiten. Eine neue Studie scheint diese Redewendung nun aber zu widerlegen und könnte all diejenigen freuen, die am Morgen nichts runterkriegen.
Publiziert: 03.03.2016 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 08:55 Uhr

Tim Spector, Professor für genetische Epidemiologie am Kings College in London, räumt mit dem Klischee auf, dass man zugunsten der Gesundheit drei anständige Mahlzeiten täglich essen sollte. Laut Spector sind qualitativ minderwertige Forschungen und veraltete Theorien Schuld an der allgemeinen Annahme, dass der Verzicht aufs Frühstück dick mache. Frühere Studien würden diesen Zusammenhang nicht beweisen.

«Studien, die einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Verzicht aufs Frühstück aufzeigen, beruhen auf den schlechten Ernährungsangewohnheiten derjenigen, die nicht frühstücken», zitierte «MailOnline» den Experten. «Wir wissen, dass diese Menschen oftmals weniger gebildet sind und gesundheitlichen Empfehlungen nicht nachkommen, wenig Ballaststoffe essen, rauchen und keinen Sport treiben. All das kann zu Übergewicht und einer schlechten Gesundheit führen - das Frühstück spielt dabei keine Rolle.»

Von sechs Studien aus den vergangenen Jahren hätten vier gezeigt, dass Menschen, die auf das Frühstück verzichteten - und daher weniger assen - an Gewicht verloren.

Für die einen ist Frühstück das Grösste, andere bringen am Morgen keinen Bissen runter. Müssen sie auch nicht, sagt ein britischer Professor.
Foto: Thinkstock

Tim Spector hält eine Ernährung nach mediterranem Vorbild für den besten Weg. Dort essen viele Menschen zwei grosse Mahlzeiten später am Tag, zum Frühstück nehmen sie meist nur eine Tasse Kaffee zu sich. Allerdings erklärte der Professor auch, dass es weitere Untersuchungen zur Bestätigung seiner Theorie bräuchte.

Laut ihm ist die Vorliebe – oder eben Abneigung – fürs Frühstücken ganz einfach auch auf die genetische Veranlagung zurückzuführen. «Studien, die wir am King's College mit Zwillingen durchführten, zeigten den eindeutigen Einfluss der Gene darauf, ob man ein Morgen- oder Abendmensch ist. Und dieser körpereigene Rhythmus bestimmt auch die Uhrzeiten, zu denen wir am liebsten essen», so Spector. «Deshalb sollten wir wahrscheinlich einfach auf unseren Körper hören statt auf fragwürdige Studien und alte Dogmen.» (cm/gsc)

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